"Heute ist nur der Anfang!": 3.000 Beschäftigte streiken bei der Salzgitter AG

"Die Arbeitgeberseite hat die Fronten unnötig verhärtet, kennt hinlänglich unsere Forderung und lässt den Konflikt bewusst eskalieren", so Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

So sah es vor Ort beim Streik aus
So sah es vor Ort beim Streik aus | Foto: Rudolf Kaliczek

Salzgitter. Am Morgen streikten rund 3.000 Beschäftigte vor den Toren der Salzgitter AG, wie die IG Metall Niedersachsen-Sachsen-Anhalt in einer Pressemitteilung berichtet. Sie fordern mehr Geld, gerade wegen der steigenden Preise.



Stahl ist Zukunft – das sei nicht nur ein Slogan, sondern die tiefe Überzeugung der IG Metall. Doch es zeige sich in der laufenden Tarifrunde, so die Gewerkschaft, dass die Arbeitgeber bisher nicht zu dieser Zukunft beitrügen. "Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in den letzten zwei Verhandlungsrunden führte dazu, dass wir heute im Arbeitskampf sind. Es braucht nachhaltige Entgelterhöhungen. Die Arbeitgeberseite hat die Fronten unnötig verhärtet, kennt hinlänglich unsere Forderung und lässt den Konflikt bewusst eskalieren. Obwohl die wirtschaftlichen Aussichten und Ergebnisse in vielen Teilen der Stahlindustrie gut aussehen, stellen sich die Arbeitgeber bislang stur. Diese Blockadehaltung werden wir aufbrechen – heute ist nur der Anfang!", so Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Aufgrund der steigenden Spritpreise beklagen die Streikenden ausbleibende Lohnsteigerungen
Aufgrund der steigenden Spritpreise beklagen die Streikenden ausbleibende Lohnsteigerungen Foto: Rudolf Karliczek



Inflation sorge für finanzielle Belastung


Die Mitarbeiter streikten vor den Toren der Salzgitter AG.
Die Mitarbeiter streikten vor den Toren der Salzgitter AG. Foto: IG Metall


Die stark steigenden Verbraucher- und Energiepreise wirkten sich spürbar auf die Geldbeutel der Beschäftigten aus. "Die hohe Inflationsrate ist ein echter Wohlstandsvernichter und belastet vor allem kleinere und mittlere Einkommen spürbar. Zu Recht fordern wir eine Entgelterhöhung von 8,2 Prozent mehr – das ist der Lage, aber auch der wirtschaftlichen Situation des Gros der Betriebe angemessen", so Gröger weiter.


Darüber hinaus möchte die IG Metall, dass die Tarifverträge zur Altersteilzeit, über den Einsatz von Werkverträgen und zur Beschäftigungssicherung für die rund 68.000 Beschäftigten verlängert werden. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlung 2.100 Euro Einmalzahlung angeboten. Die IG Metall hat dieses Angebot als in Struktur und Volumen völlig unzureichend zurückgewiesen.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 10. Juni statt. In der westdeutschen Stahlindustrie verhandelt die IG Metall für rund 68.000 Beschäftigte. Die Tarifrunde findet zeitgleich in der ostdeutschen Stahl- und Eisenindustrie statt.


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