Salzgitter. Seit Jahren steht die Stadt Salzgitter im Bezug auf die Unterbringung von Geflüchteten vor großen Herausforderungen. Vor allem im Bereich der Schulen und Kindergärten sei die Situation angespannt. Erst kürzlich stellte die Verwaltung den prozentualen Anteil ausländischer Schüler in den Grundschulklassen im Stadtgebiet dar.
Um die Auswirkungen der Aufnahme von über 6.000 Flüchtlingen in Salzgitter seit 2015 abzufedern, wurde auf Initiative von Oberbürgermeister Frank Klingebiel im Jahr 2017 beim Land Niedersachsen ein Stopp der Zuweisung weiterer Flüchtlinge erwirkt. Nach der Aufhebung dieses Stopps konnte eine Regelung getroffen werden, die die Zuweisung auf maximal 200 Flüchtlinge pro Jahr begrenzte. Diese Vereinbarung endete jedoch am 30. September. Nun gab das Land Niedersachsen eine Prognose für die kommenden Monate bekannt. Demnach müsste die Stadt Salzgitter 349 Geflüchtete aufnehmen, doch Oberbürgermeister Frank Klingebiel hat sich bereits an das Innenministerium gewandt und einen Stopp oder eine Begrenzung eingefordert. "Diesem erneuten Antrag des Oberbürgermeisters Frank Klingebiel liegt die unverändert dramatische Lage besonders im Kita- und Schulbereich zu Grunde, die in ihrer Zuspitzung landesweit immer noch einzigartig ist", heißt es aus dem Rathaus. Vor allem fehlt es in den Schulen und Kitas an Kapazitäten. Aber auch in puncto Integration und Sprachförderung steht man vor großen Herausforderungen.
40 Prozent nichtdeutsche Schüler
Ein Blick auf die Schülerzahlen an den Grundschulen der Stadt Salzgitter zeigt, dass der Anteil an ausländischen Schülern teils sehr hoch ist. Die Daten wurden dem Rat der Stadt im September vorgelegt und beinhalten die Schülerzahlen zum Stichtag 31. Mai 2024. Der Begriff "ausländische Schüler" umfasst Flüchtlingskinder, EU-Ausländer und sonstige Ausländer an der Schule.
Insgesamt gibt es an den Grundschulen der Stadt Salzgitter 4.454 Schüler, davon sind 1.791 (40,2 Prozent) ausländische Schüler. Den höchsten Anteil ausländischer Schüler gibt es mit 83,9 Prozent an der Grundschule am See.
Verteilung auf die Grundschulen
• Grundschule St. Michael: Gesamtschülerzahl: 222 davon ausländische Schüler 65 (29,3 Prozent)
• Kranichdammschule: Gesamtschülerzahl: 327, davon ausländische Schüler 142 (43,4 Prozent)
• Grundschule Am See: Gesamtschülerzahl: 316, davon ausländische Schüler 265 (83,9 Prozent)
• Grundschule Am Ostertal: Gesamtschülerzahl: 318, davon ausländische Schüler 250 (78,6 Prozent)
Außenstelle Salder: Gesamtschülerzahl: 82, davon ausländische Schüler 4 (4,9 Prozent)
• Grundschule Hallendorf: Gesamtschülerzahl: 165, davon ausländische Schüler 117 (70,9 Prozent)
• Grundschule Fredenberg: Gesamtschülerzahl: 333, davon ausländische Schüler 249 (74,8 Prozent)
• Grundschule Lichtenberg: Gesamtschülerzahl: 171, davon ausländische Schüler 72 (42,1 Prozent)
Außenstelle Lesse: Gesamtschülerzahl: 95, davon ausländische Schüler 23 (24,2 Prozent)
• Grundschule Dürerring: Gesamtschülerzahl: 286, davon ausländische Schüler 79 (27,6 Prozent)
• Grundschule Am Ziesberg: Gesamtschülerzahl: 324, davon ausländische Schüler 150 (46,3 Prozent)
Außenstelle Waldschule: Gesamtschülerzahl: 132 davon ausländische Schüler 14 (10,6 Prozent)
• Grundschule Altstadtschule: Gesamtschülerzahl: 181, davon ausländische Schüler 33 (18,2 Prozent)
• Grundschule An der Wiesenstraße: Gesamtschülerzahl: 253, davon ausländische Schüler 70 (27,7 Prozent)
• Grundschule Ringelhelm: Gesamtschülerzahl: 93, davon ausländische Schüler 1 (1,1 Prozent)
• Grundschule Am Sonnenberg: Gesamtschülerzahl: 341, davon ausländische Schüler 4 (13,2 Prozent)
• Schule Am Gutspark: Gesamtschülerzahl: 130, davon ausländische Schüler 14 (10,8 Prozent)
• Grundschule Steterburg: Gesamtschülerzahl: 252, davon ausländische Schüler 69 (27,4 Prozent)
• Grundschule Thiede: Gesamtschülerzahl: 237, davon ausländische Schüler 16 (6,8 Prozent)
• Grundschule Nord: Gesamtschülerzahl: 196, davon ausländische Schüler 113 (57,7 Prozent)
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