IG Metall: Bahnaktionstag am 6. November


Symbolfoto: Max Förster
Symbolfoto: Max Förster | Foto: Max Förster

Salzgitter. IG Metall Vertrauensleute diskutieren am kommenden Montag mit Jürgen Kerner über die Zukunft der Bahnbranche und den Zusammenschluss von Alstom Transport und Siemens Mobility. Die Veranstaltung beginnt um 14:30 im Foyer vom „weißen Haus“ (Gebäude A10) am Rande des Unternehmensgeländes. Eine Anmeldung bei der Werksicherheit ist notwendig.


Der Zusammenschluss der Bahnsparten von Siemens mit Alstom und die harte Restrukturierung bei Bombardier zeigen es deutlich. Die Bahnindustrie steht entlang der gesamten Wertschöpfungsketten unter massivem Druck.

Wir wissen zugleich, dass ein sinnvolles Mobilitätskonzept für die Zukunft eine starke Schiene braucht. Ein starker Schienenverkehr gewährleistet Mobilität, schützt Klima und Gesundheit. Daher bringen wir uns aktiv in die Gestaltung unserer Branche ein. Wir setzen auf eine Offensive zur Sicherung und Stärkung unserer Arbeitsplätze, Standorte und Wertschöpfungsketten.

Der Markt allein kann es nicht richten. Deshalb erwarten wir von den politischen Entscheidungsträgern in Deutschland und Europa eine innovations- und beschäftigungsorientierte Branchenpolitik. Der Zusammenschluss von Alstom Transport und Siemens Mobility ist auch ein europapolitisches Projekt. Wer einen starken europäischen Bahnkonzern möchte, der auch international wettbewerbsfähig ist, darf bei der Frage des Kartellrechts nicht nur durch die europäische Brille sehen, sondern muss deutlich über den europäischen Tellerrand hinausblicken.

Die Gewerkschaft kritisiert die Politik


In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass sich das Zusammenspiel von Verkehrs-, Umwelt- und Wirtschaftsministerium in Deutschland mehr als schwierig gestaltet und die Entwicklung der Bahnindustrie eher hemmt als fördert. Daher fordern wir als Gewerkschafter in der Bahnindustrie

  • Die Einrichtung eines Bahnkoordinators der Bundesregierung auf Staatssekretärsebene, der Bahnindustrie und Bahnbetrieb zusammendenkt und die Aktivitäten der Ministerien bündelt – das muss im Koalitionsvertrag der neuen Regierung verbindlich verankert werden

  • Die Weichenstellung durch die deutsche und europäische Politik, um einen europäischen Bahnkonzerns zu schmieden, der international wettbewerbsfähig ist

  • Die Einrichtung eines nationalen Forschungsprogramms für die Bahnbranche, dessen High-Tech-Projekte der Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen zugutekommen

  • Die Sicherung von hochqualifizierten Fachkräften durch Aus- und Weiterbildung – eine Kernaufgabe der Unternehmen, die vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung von der öffentlichen Hand unterstützt werden muss

  • Faire Auftragsvergaben der öffentlichen Hand und der Deutschen Bahn, um die industriellen Wertschöpfungsketten in Deutschland und Europa zu sichern

  • Investitionen in die bestehende und künftige Schieneninfrastruktur, die lange sträflich vernachlässigt worden sind


Das System Schiene muss gestärkt und die Zukunftsfähigkeit der Bahnindustrie gesichert werden. Die Politik steht in der Verantwortung.


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