Salzgitter. Es sei ein deutliches Signal der jungen Generation für eine demokratische und weltoffene Gesellschaft gewesen: Knapp 1.000 Schüler sowie Auszubildende schlossen sich am heutigen Freitag der Salzgitteraner Großkundgebung zum Internationalen Tag gegen Rassismus an. Darüber berichtet die IG Metall Salzgitter-Peine in einer Pressemitteilung.
Zur Veranstaltung vor den Werkstoren hatten der Betriebsrat der Salzgitter Flachstahl zusammen mit der IG Metall und das lokale „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ aufgerufen.
Oberbürgermeister ließ sich entschuldigen
Die Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung der Salzgitter Flachstahl, Selin Cakir, begrüßte neben den Jugendlichen auch zahlreiche Beschäftigte der Flachstahl GmbH, von Alstom, Volkswagen, MAN und anderen Betrieben. Den angekündigten Oberbürgermeister Frank Klingebiel musste sie wegen Krankheitsgründen entschuldigen.
Den Auftakt machten die Schirmherren der Veranstaltung, der Betriebsratsvorsitzende Hasan Cakir und Arbeitsdirektor Jens Loock. „Der 21. März als internationaler Tag gegen Rassismus erinnert uns jedes Jahr daran, dass wir uns weiterhin gegen jede Form von Diskriminierung und Intoleranz einsetzen müssen“, sagte Cakir. Loock brachte es darauf mehrfach auf die kurze Formel: „Say No to Racism!“
Viele Schulen dabei
Mit zahlreichen Infoständen und Mitmachaktionen präsentierten Schülerinnen und Schüler sowie Organisationen im Rahmen der Veranstaltung ihre Beiträge zum Tag gegen Rassismus. Mit dabei waren die IGS Salzgitter, das Kranichgymnasium, der Förderverein Gottfried-Linke-Realschule, das Gymnasium Salzgitter-Bad, Katholische Jugend, Evangelisch-lutherische Jugend, Evangelisch-baptistische Jugend, die Vertrauenskörperleitung der Hütte, das Flöther Frauenforum, die Alevitische Gemeinde Salzgitter, die Bildungsvereinigung "Arbeit und Leben", der Arbeitskreis Stadtgeschichte, Vertreterinnen demokratischer Parteien, die IG Metall-Jugend Salzgitter-Peine und das Bündnis. Auch für das leibliche Wohl wurde reichlich gesorgt mit frischem Popcorn, Linsensuppe, heißen Würstchen, Pide und vielem mehr.
Die große Bühne gehörte an diesem sonnigen Tag den jungen Menschen, die mit engagierten Rede- und Kulturbeiträgen das Thema Rassismus aus ihrer Sicht schilderten. Viele Wortbeiträge drehten sich um das Thema alltäglicher Diskriminierung, den „leisen Rassismus“. So kritisierte Gizem Yurtseven von der Alevitischen Gemeinde Salzgitter: „Rassismus versteckt sich oft in vermeintlich harmlosen Kommentaren, in unbewussten Vorurteilen und in der Art, wie Menschen mit Migrationsgeschichte täglich behandelt werden.“
„Zusammenhalt ist unsere Verantwortung“
Mit Kurzbeiträgen brachten sich außerdem Cem Ince für den Ortsmigrationsausschuss der IG Metall, Jesse Holtmeyer für das Salzgitteraner „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ sowie ein Schülervertreter der IGS Salzgitter ein. Alle appellierten an die Verantwortung der Zivilgesellschaft und des Einzelnen im Kampf gegen Ausgrenzung. Schülervertreter Sascha Wolff formulierte es so: „Zusammenhalt ist unsere Verantwortung“.