Salzgitter. Am Freitag startet vor dem Braunschweiger Landgericht der Prozess gegen einen 26-jährigen Mann aus Salzgitter. Dem Angeklagten, der in dieser Sache in einem psychiatrischen Krankenhaus vorläufig untergebracht ist, wirft die Staatsanwaltschaft vor, einen versuchten Totschlag auf einen Polizeibeamten sowie einen tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte im Zustand verminderter Schuldfähigkeit begangen zu haben, wie es in der Pressevorschau des Landgerichts heißt.
Demnach habe der Angeklagte am 11. Oktober vergangenen Jahres gegen 22:45 Uhr von dem Balkon seiner Wohnung lautstark gerufen: „Allahu Akbar!- Ich bin Kurde und ich werde Euch alle umbringen!“ Zudem habe er auf dem Balkon randaliert und die Balkonverkleidung teilweise kaputtgeschlagen. Als die von der Nachbarschaft herbeigerufenen Polizeibeamten den Angeklagten in seiner Wohnung aufgesucht hätten, habe er den Polizeibeamten, der ihn festgehalten und zu Boden habe bringen wollen, mit einem hinter seinem Körper versteckten Messer durch Stiche in den Oberkörper verletzen wollen. Dabei habe er eine tödliche Verletzung des Polizeibeamten billigend in Kauf genommen. Der Angeklagte habe dreimal mit dem Messer Stichbewegungen in Richtung des Polizeibeamten ausgeführt. Da der Polizeibeamte von einem Kollegen vor dem Messer des Angeklagten gewarnt worden sei, sei es ihm gelungen, den Angeklagten von sich wegzustoßen und eine Stichverletzung zu verhindern.
Erst nach mehrfacher Aufforderung und unter Vorhalt der Dienstwaffe durch die Polizisten habe der Angeklagte sein Messer übergeben. Bei der anschließenden Festnahme habe sich der Angeklagte zur Wehr gesetzt. Infolge einer psychotischen Erkrankung habe sich der Angeklagte in einem Wahnzustand befunden, sodass von einer erheblichen Minderung seiner Steuerungsfähigkeit auszugehen sei.
Die Staatsanwaltschaft strebt die Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Die Verhandlung wird am Mittwoch, 15. April und Donnerstag, 16. April fortgesetzt.
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