Salzgitter. Gerade mal fünf Millimeter klein ist die Miniaturzange, die mit einer Kamera ausgestattet, in der Klinik für Gastroenterologie am Helios Klinikum Salzgitter jetzt neu zum Einsatz kommt. Darüber berichtet das Helios Klinikum Salzgitter in einer Pressemeldung.
Nicht nur, dass dieses Miniaturendoskop dem Chefarzt, Dr. med. Dirk Ehrhardt, Farbaufnahmen vom Inneren der engen Gallen- und Bauchspeicheldrüsengänge liefert; „Spyglass“ kann viel mehr: Sollten sich in den schwer erreichbaren Gängen Steine befinden, können diese direkt vor Ort zerstört werden. Diese hochmoderne Untersuchungs- und Behandlungsmethode mittels „Spyglass“ ist ein besonders patientenschonendes Verfahren und wird erst in wenigen Kliniken angewandt.
"Keine Schnitte, keine Narben"
Die Vorteile liegen auf der Hand: Keine Operationen, keine Schnitte, keine Narben. Mit der innovativen Technik ist die sogenannte Cholangioskopie laut Dr. med. Dirk Ehrhardt, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, das „modernste Verfahren“, das zurzeit den Ärzten zur Verfügung steht. „Mit dieser neuen Methode kann dem Patienten oft eine aufwändige Operation erspart werden“, so der erfahrene Gastroenterologe.
In Verbindung mit dem Mini-Greifarm kann der Mediziner gezielte Biopsien zur Diagnose von Krankheiten wie dem Gallengangskarzinom oder Bauchspeicheldrüsenkrebs durchführen.
Durch ein normales Endoskop, das wie bei einer Magenspiegelung in den Zwölffingerdarm eingeführt wird, wird „Spyglass“ in die Gallenwege des Patienten geleitet. Müssen Gewebeproben entnommen werden, kommt die Minibiopsiezange zum Einsatz.
Entspannter für Arzt und Patient
Früher musste man bei der Untersuchung Röntgenkontrastmittel anwenden. „Dieses neue Verfahren macht es nicht nur für den Patienten entspannter, auch der Arzt kann die Ergebnisse sofort am Bildschirm begutachten und auswerten“, so Erhardt. Der Arzt kann mit dem hochflexiblen Instrument so viel schneller feststellen, ob es sich bei engen Stellen im Gallengang beispielsweise um vernarbtes Gewebe oder einen Tumor handelt. Befinden sich dort Steine, wird dieser Gang entsprechend unter Wasser gelegt und die Steine mit dem kleinen digitalen Miniaturendoskop direkt vor Ort durch ein Stoßwellenverfahren zertrümmert. Für den Eingriff wird der Patient in einen kurzzeitigen leichten Schlafzustand versetzt.
„Die Gewebeschäden und Schmerzen sind minimal. Mit ,Spyglass‘ können wir auf ein sehr gutes Instrument zurückgreifen, um die Erkrankungen möglichst schonend zu diagnostizieren und zu heilen. Ich bin begeistert von der einfachen Anwendung und den Aufnahmen in HD-Qualität“, erklärt der Chefarzt.
„Wir freuen uns, dass Helios auf Innovation setzt und ständig in neue Technologien investiert“, ergänzt Dr. Alice Börgel, Klinikgeschäftsführerin des Helios Klinikum Salzgitter. Sie betont: „Die Patienten profitieren nicht nur von der Technik, sondern auch von der guten Zusammenarbeit der Klinik für Gastroenterologie mit Chefarzt Dr. med. Dirk Ehrhardt und der Klinik für Allgemein-, und Viszeral- und Gefäßchirurgie unter der Leitung von Dr. med. Thomas Gaertner. Beide Teams arbeiten an dem gleichen Ziel und immer zum Wohle der Patienten“.
In modernen Untersuchungsräumen werden im Helios Klinikum Salzgitter pro Jahr jeweils 2.500 endoskopische und sonographische Untersuchungen durchgeführt. Das Leistungsangebot der Klinik für Gastroenterologie umfasst alle gängigen diagnostischen und therapeutischen Endoskopien und endosonographischen Verfahren am gesamten Magen-Darmtrakt inklusive der Gallenwege, der Bauchspeicheldrüse oder der Leber. Dem Team aus Ärzten und Pflegekräften stehen zudem noch weitere moderne Untersuchungsmethoden wie Röntgenuntersuchungen, Atemtests und besondere Laboruntersuchungen zur Verfügung - sowie jetzt neu: „Spyglass“.
mehr News aus Salzgitter