Salzgitter. Vor dem Landgericht Braunschweig wird ab dem 28. August ein Fall von versuchtem Mord verhandelt. Der 60-jährige Angeklagte soll am 15. Februar dieses Jahres versucht haben, seinen Nachbarn, ein 10 Monate altes Kind sowie eine weitere erwachsene Person zu töten.
Wie einer Pressemitteilung des Landgerichts zu entnehmen ist, soll der Beschuldigte am Tattag gegen 13.50 Uhr die Zündschnur eines selbstgebauten Sprengsatzes angezündet und diesen dann durch die hintere Tür in das Auto des Nachbarn geworfen haben. Anschließend habe er die Tür wieder geschlossen. Bei dem Sprengsatz hat es sich laut Anklage um einen sogenannten "Polenböller" gehandelt, den der Angeklagte noch zusätzlich mit Metallteilen präpariert hatte, um die Auswirkungen der Explosion zu verstärken. Nur weil die Zündschnur erloschen sei, sei der Sprengkörper letztlich nicht detoniert.
Angegriffene hätten Auto nicht verlassen können
Dem Beschuldigten sei laut Gericht bewusst gewesen, dass die angeschnallten Fahrzeuginsassen nicht mit einem Angriff rechneten und das Fahrzeug auch nicht ohne Weiteres hätten verlassen können. Ihm sei außerdem auch bewusst gewesen, dass eine Detonation des Sprengsatzes zu tödlichen Verletzungen bei den Fahrzeuginsassen hätte führen können.
Die Staatsanwaltschaft strebt die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an, da der Mann zum Tatzeitpunkt schuldunfähig gewesen sein soll. Er ist bereits jetzt einstweilig untergebracht.
Der Prozess soll bis einschließlich 5. September laufen.