Salzgitter. Wie berichtet, plant die Stadt Salzgitter, das Notruf-Faxgerät in der integrierten Leitstelle der Feuerwehr Salzgitter zum 1. November außer Betrieb zu nehmen. Als Grund wurde die geringe Nutzung sowie zunehmende technische Schwierigkeiten, Faxgeräte in neue Kommunikationssystem zu integrieren, genannt. Nun regt sich Widerstand gegen die Entscheidung. Im Beirat für Menschen mit Behinderungen am morgigen Donnerstag wird ein gemeinsamer Antrag von Freien Wählen und Die PARTEI behandelt, der vorsieht, das Notruf-Faxgerät auch über den 1. November hinaus dauerhaft zu betreiben.
Das Gerät wurde im Jahr 2002 installiert, um auch Personen mit einer Hör- und/oder Sprachbehinderung die Möglichkeit zu geben, im Notfall Hilfe durch Feuerwehr und Rettungsdienst anzufordern. Und hier setzt der Antrag von Freien Wählern und PARTEI an. Bezug nehmend auf die Begründung der Verwaltung, das Fax werde jährlich maximal einmal genutzt, heißt es: "Die Antragsteller sind der Meinung, dass auch für diese eine Person, die im Jahr das Notruf-Fax nutzt, es eine Möglichkeit geben muss, um Hilfe anzufordern, um damit gegebenenfalls Menschenleben zu retten."
Fax die einzige Möglichkeit
Es gebe viele, insbesondere ältere Personen mit einer Hör- und/oder Sprachbehinderung, die kein Smartphone nutzen würden, oder auch nutzen könnten und damit auch nicht die Notruf-App „nora“ bedienen könnten. Für diese Menschen bleibe das Notruf-Fax die einzige Möglichkeit, im Notfall Hilfe anzufordern.
Der Gehörlosenverband Braunschweig habe den Antragstellern bestätigt, dass insbesondere ältere Personen kein Smartphone nutzten und für diese das Faxgerät die einzige Kommunikationsmöglichkeit mit Ärzten, Behörden, Krankenkassen und im Notfall mit der Rettungsleitstelle sei.
Hilfe für Nicht-Deutsche
Ebenso sei über das Notruf-Faxgerät die Möglichkeit gegeben, dass nicht-deutschsprachige Mitmenschen Formular-Hilfe im Notfall anfordern könnten.
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