Polizeieinsatz am Gymnasium: War es eine reale Bedrohung?

Eine mögliche Bedrohungslage an einem Gymnasium hielt die Stadt in Atem.

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Spezialeinheiten der Polizei sicherten das Gelände.
Spezialeinheiten der Polizei sicherten das Gelände. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Am gestrigen Dienstagmorgen hielt ein Großeinsatz der Polizei die Stadt in Atem. Ein Schüler sei dabei gesehen worden, wie er mit einer Waffe das Schulgelände des Gymnasiums in Salzgitter-Bad betritt. Sofort wurden alle verfügbaren Kräfte alarmiert. Am heutigen Mittwoch konnten schon einige Fragen geklärt werden.



Sowohl Schule als auch Einsatzkräfte hatten am Dienstagmorgen umgehend reagiert. Die rund 1.200 Schüler wurden abgeschirmt und nach und nach evakuiert, das ganze Gelände wurde von Polizei und Feuerwehr abgesperrt und es standen etliche Rettungskräfte parat. Spezialeinheiten der Polizei übernahmen anschließend die Absuche des Gebäudes.

Spezialeinsatzkommando rückte an


Ein Zeuge hatte am Morgen, gegen 8:30 Uhr, die Polizei kontaktiert und von dem bewaffneten Schüler berichtet. Nur wenige Minuten danach waren bereits erste Polizisten vor Ort, kurze Zeit später folgte dann das ganz "große Besteck". Über die genaue Zahl der Einsatzkräfte gibt die Polizei keine Auskunft - aus taktischen Gründen, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt. Doch es heißt, alle verfügbaren Kräfte seien vor Ort. Und tatsächlich, das gesamte Areal um das Gymnasium in Salzgitter-Bad wimmelte nur so von Polizisten.

Über Stunden war die Polizei im Einsatz. Die vielen Schüler mussten in dieser unklaren Bedrohungslage in Sicherheit gebracht werden. Ihre Taschen mussten sie zurücklassen, jeder wurde durchsucht. Danach rückte das SEK (Spezialeinsatzkommando der Polizei) vor und durchsuchte die Schule. Die Suche verlief allerdings ohne Vorkommnisse und es wurde nichts gefunden - kein möglicher Täter und auch keine Waffe. Um circa 13:15 Uhr konnte der Einsatz dann endlich beendet werden. Ernsthaft verletzt wurde glücklicherweise niemand, ein Kind habe allerdings einen Schock erlitten.

Die Schule kündigte bereits an, über Konsequenzen sprechen zu wollen. Außerdem fielen am heutigen Mittwoch Klassenarbeiten und Klausuren aus.

Tatverdächtiger ermittelt


Inzwischen gibt es den Verdacht, dass ein 20-jähriger Tatverdächtiger offensichtlich vorsätzlich den Sachverhalt mit der Waffe erfunden und somit den Polizei- und Rettungseinsatz ausgelöst hatte. Das hätten umfangreiche polizeiliche Ermittlungen ergeben, teilte die Polizei am Mittwochnachmittag mit. Angaben zum Motiv können aktuell nicht gemacht werden. Der Mann sei nicht Schüler der Schule. Es würden keine Hinweise vorliegen, dass es zu irgendeinem Zeitpunkt zu einer Gefährdung von Schülerinnen und Schülern, dem Lehrpersonal oder anderen Personen kam. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Missbrauch von Notrufen eingeleitet. Die weiteren Ermittlungen dauern an.


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