Salzgitter AG: Staatliche Förderung für CO2-arme Stahlproduktion zulässig

Die EU-Kommission erklärt die staatliche Förderung für zulässig.

Salzgitter AG
Salzgitter AG | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Salzgitter. Die EU-Kommission hat den Förderantrag der Salzgitter AG für das Transformationsprogramm SALCOS - Salzgitter Low CO2 Steelmaking notifiziert, also die beantragte nationale Beihilfe mit europäischem Recht für vereinbar erklärt. Damit sei eine weitere wesentliche Voraussetzung für die Gewährung der beantragten nationalen Fördermittel geschaffen. Dies teilte die Salzgitter AG mit.



Nachdem sich am 15. September mit der Unterzeichnung einer Verwaltungsvereinbarung durch Ministerpräsident Stephan Weil und Staatssekretär Stefan Wenzel (BMWK), das Land Niedersachsen und die Bundesrepublik Deutschland gemeinsam zur Förderung von SALCOS bekannt hatten, liegt nun auch die entsprechende Freigabe der EU-Kommission vor.

Hohe Förderungssummen


Vorbehaltlich einer positiven finalen Prüfung und Entscheidung der nationalen Zuwendungsgeber geht die Salzgitter AG nun davon aus, dass entsprechend der Verwaltungsvereinbarung aus September die Bundesrepublik Deutschland bis zu 700 Millionen Euro und
das Land Niedersachsen bis zu 300 Millionen Euro zur Förderung von SALCOS beitragen werden.

Gemeinsam mit den von der Salzgitter AG bereits freigegebenen Eigenmitteln von 723 Millionen Euro wäre somit die Finanzierung der ersten Ausbaustufe von SALCOS sichergestellt, die bis Ende 2025 umgesetzt sein soll. Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG: „Wir sind dankbar für diesen Vertrauensbeweis der politischen Entscheider. Substanzielle öffentliche Förderung und unsere erheblichen Eigenmittel ermöglichen es uns, als Pionier die industrielle Dekarbonisierung in Europa weiter zu beschleunigen. Die gestrige Entscheidung der EU zeigt, dass wir mit unserer Strategie 'Salzgitter AG 2030' auf dem richtigen Weg sind und auch in schwierigen Zeiten Kurs halten."

Deutsche CO2-Emission wird verringert


Ziel von SALCOS ist es, die Stahlproduktion in Salzgitter in drei Stufen bis 2033 komplett auf eine CO2-arme Rohstahlproduktion umzustellen. Die erste Stufe mit einer Rohstahlkapazität von 1,9 Millionen Tonnen pro Jahr soll bereits Ende 2025 in Betrieb gehen. Im Rahmen der kompletten
Transformation werden zwei Direktreduktionsanlagen und drei Elektroöfen errichtet, die dann die Hochöfen und Konverter sukzessive ersetzen. Damit wird die bisher auf Kokskohle beruhende Stahlproduktion von einer neuen wasserstoffbasierten Route abgelöst. So sollen rund 95 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen von etwa 8 Millionen Tonnen eingespart werden. Damit kann rund 1 Prozent der deutschen CO2-Emissionen vermieden werden.


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