Land will 10 Millionen Euro für neue Sirenen ausgeben

Das Förderprogramm gilt für die Jahre 2023 und 2024. Die "Weckfunktion" der Sirenen sei unverzichtbar, so Innenminister Pistorius.

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Symbolbild | Foto: pixabay/Jonas Augustin

Niedersachsen. Das Land Niedersachsen startet ein eigenes Sirenen-Förderprogramm im Umfang von 10 Millionen Euro. Für die Jahre 2023 und 2024 stehen jeweils fünf Millionen Euro für die Förderung von Sirenen zur Verfügung. Mit dem Programm werden in 22 Katastrophenschutzbehörden insgesamt 773 Sirenenstandorte gefördert. Das berichtet das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport in einer Pressemitteilung.



Die Förderung erfolgt über die Sirenenförderrichtlinie des Landes Niedersachsen und stockt das vom Bund aufgelegte Förderprogramm für die Jahre 2021/2022 deutlich auf. Aus dem Bundesprogramm standen bislang lediglich acht Millionen Euro für das Land Niedersachsen zur Verfügung.

"Klassische Warnmittel unverzichtbar"


Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, sagt: „Die Flutkatastrophe im Ahrtal, verheerende Waldbrände, der Krieg in der Ukraine und weitere Ereignisse der vergangenen Monate haben deutlich gemacht, dass wir gut daran tun, in unsere Warninfrastruktur zu investieren." Das funktioniere deutlich besser und zuverlässiger, wenn neben den digitalen Möglichkeiten, zum Beispiel über Apps, auch die klassischen Warnmittel wieder verstärkt zum Einsatz kämen. Die "Weckfunktion" – insbesondere nachts, wenn das Smartphone vielleicht lautlos geschaltet sei – könne letztlich nur durch die Sirene erfüllt werden.

Mit dem Ende des Kalten Krieges in den 90er Jahren sei das Sirenennetz in Deutschland durch den Bund in den Folgejahren nachvollziehbarer Weise nach und nach abgebaut worden. "In Anbetracht der heute veränderten Sicherheitslage, sehe ich in erster Linie den Bund in der Verantwortung und der Zuständigkeit ein bundesweites Sirenennetz aufzubauen. Die bislang zur Verfügung gestellten Bundesmittel reichen allerdings bei Weitem nicht aus", so Pistorius. Um keine wertvolle Zeit zu verlieren, sei es ihm wichtig, die Initiative zu ergreifen und mit Unterstützung des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil ein landeseigenes Förderprogramm aufzulegen.

Das hat der Bund finanziert


Insgesamt konnten aus Bundesmitteln im Jahr 2021 in acht Katastrophenschutzbehörden 300 Sirenenstandorte mit einem Volumen von 3.946.039 Euro und im Jahr 2022 in weiteren 18 Katastrophenschutzbehörden 323 Sirenenstandorte mit einem Volumen von 4.133.945 Euro gefördert werden.

Die Ausgestaltung der niedersächsischen Förderrichtlinie erfolgt entsprechend der Förderung des Bundes. Die Zuwendung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss in Form einer Festbetragsfinanzierung zur Förderung der technischen Ausrüstung der kommunalen Warninfrastruktur (Sirenenanlagen) und zur Verbesserung der gesamten flächendeckenden Warninfrastruktur in Niedersachsen gewährt.


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