Salzgitter. Laut der Polizeisprecherin Sabine Goldfuß gibt es in Salzgitter zwölf Punkte, an denen es gehäuft zu Verkehrsunfällen kommt. Die Gründe und Gegenmaßnahmen teilte sie regionalHeute.de im Gespräch mit.
Bei Unfällen mit Personenschäden werden grundsätzlich drei Jahre berücksichtigt, für den Zeitraum 2014 bis 2016 haben sich in Salzgitter bei Unfällen mit Personenschaden folgende Unfallhäufungsstellen ergeben:
„Alter Kreisel“ – Kattowitzer / Bruchmachtersen- / Willy-Brandt-Straße
Dort wurden 22 Unfälle mit Personenschaden registriert; auffälligste Ursache: Linksabbieger stoßen mit entgegenkommendem Geradeausverkehr zusammen (sechs Unfälle) beziehungsweise übersahen Fußgänger (zwei) oder Radfahrer (zwei); die beiden verletzten Radfahrer waren auf der falschen Seite beziehungsweise bei „roter Ampel“ über die Straße gefahren.
Als Reaktion darauf wurden Aufstelltaschen für Linksabbieger markiert (im August 2016). Danach wurden bis Mai dieses Jahres lediglich zwei weitere solcher Unfälle mit Personenschaden verursacht. Problem dürften das hohe Verkehrsaufkommen und die vielschichtigen Verkehrsbeziehungen – zweistreifiger Kfz- sowie Radfahrer- und Fußgängerverkehr - sein. Die Einrichtung einer separaten Linksabbiegersignalisierung von der Kattowitzer in die Willy-Brandt- beziehungsweise Bruchmachtersenstraße wurde geprüft, aber wegen eines deutlichen Sicherheitsverlustes für Fußgänger und Radfahrer nicht empfohlen.
E.-Ollenhauer-Straße / Dürer- / K.-Schumacher-Ring
Deutlich einfacherer und sicherer wird hingegen die Kreuzung Erich-Ollenhauer-Straße / Kurt-Schumacher- / Dürerring zu regeln sein.
2014 bis 2016 wurden dort zehn Unfälle, davon vier durch Linksabbieger mit Gegenverkehr verursacht, so dass im September 2015 auch dort Aufstelltaschen für Linksabbieger markiert worden waren. Aufgrund drei weiterer Unfälle mit einem Schwer- beziehungsweise je einem Leichtverletzten durch Fehler beim Linksabbiegen wird dort eine separate Linksabbiegersignalisierung erfolgen.
Radfahrer fuhren in falsche Richtung
Konrad-Adenauer- / Albert-Schweitzer- / Willy-Brandt-Straße „City-Carree“
Hier kam es zu acht Unfällen mit Personenschaden; vier resultierten aus Fehlern beim Abbiegen mit jeweils schwer verletzten Radfahrern, zwei von ihnen befuhren den Radweg entgegen der zulässigen Fahrtrichtung.
Als Maßnahme wurde eine Markierung von Fahrrad-Piktogrammen in der Radfahrer-Furt und polizeiliche Verkehrsüberwachung der Radfahrer ergriffen. Dennoch mahnt die Polizei weiterhin zur Vorsicht: "Aufgrund der komplexen Verkehrsabläufe – ÖPNV, hohes Fußgänger- und Radfahreraufkommen – verlangt der Bereich allen Verkehrsteilnehmern höchste Aufmerksamkeit und Vorsicht ab."
Bergschadenstelle – Nord-Süd-Straße von Salzgitter-Bad Fahrtrichtung Gebhardshagen kurz vor der Abfahrt Engerode
2014 bis 2016 wurden dort acht Unfälle mit Personenschaden verursacht, bei denen fünf Menschen schwer und acht leicht verletzt wurden. In allen Fällen kamen die Fahrzeuge aus nicht näher bekannter Ursache ins Schleudern; zum Teil mit Geschwindigkeiten deutlich unter den erlaubten 100 km/h. Ende 2016 waren bereits Leitpfosten neben der Fahrbahn ergänzt worden, um ihren Verlauf deutlicher zu machen. Ergänzend wurde vor einigen Wochen die Geschwindigkeit mit dem Hinweis auf Bodenwellen in dem Bereich auf 80 km/h beschränkt.
Bezüglich gleichartiger Unfälle (Grenzwert fünf oder weniger Unfälle innerhalb eines Jahres) haben sich 2016 darüber hinaus zwei Stellen in der Stadt Salzgitter ergeben:
SZ-Lebenstedt, Konrad-Adenauer-Straße in Höhe „Fischzug“
Westlich der Fußgängerampel verschwenken die beiden Geradeausfahrstreifen vor Beginn des Rechtsabbiegerstreifens. Dort wurden sieben Unfälle beim Nebeneinanderfahren verursacht; alle ohne Personenschaden. Ursache dürfte sein, dass die Fahrer aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit auf den parallel verlaufenden Nebenfahrstreifen gerieten.
Salzgitter-Bad, Einmündung des Vogelwinkels auf die Braunschweiger Straße
Nachdem diese Stelle jahrelang unauffällig war, wurden 2016 dort sechs Unfälle durch Missachtung der Vorfahrt verursacht – auch diese alle ohne Personenschaden. Beide Stellen wurden seitens der Unfallkommission überprüft, ohne das Mängel an der Gestaltung des Straßenraumes oder Verkehrsregelung festgestellt wurden. Unter Berücksichtigung des hohen Verkehrsaufkommens wurden noch keine Maßnahmen der Unfallkommission beschlossen, aber eine weitere Beobachtung vereinbart.
Unfallhäufungsstellen der Vorjahre
Da bei Unfällen mit Personenschaden immer Mehr-Jahres-Zeiträume betrachtet werden, waren auch 2016 noch Unfallhäufungsstellen zu verzeichnen, die im Jahr 2016 selbst kaum auffällig waren. Diese werden selbstverständlich weiter beobachtet und auch bei der Verkehrsüberwachung berücksichtigt; beispielhaft seien dazu folgende Stellen genannt:
B 248 / K 34 („Upener Kreuzung“) zwischen Salzgitter-Bad und Lutter a. Barenberge,
B 248 zwischen Salzgitter-Lobmachtersen und -Barum,
L 615 zwischen Salzgitter-Steterburg und -Üfingen,
K 4 zwischen Salzgitter-Lesse und -Reppner sowie
K 6 zwischen Salzgitter-Lesse und -Fredenberg / Lebenstedt
K 40 zwischen Salzgitter-Lichtenberg und -Salder
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