Stadt bestätigt Nachweis von Giftstoffen: Grundschule Hallendorf gesperrt

In der Grundschule Hallendorf wurden zu hohe PCB-Belastungen festgestellt – der Ostflügel bleibt gesperrt.

Ein Teil der Grundschule Hallendorf ist geschlossen.
Ein Teil der Grundschule Hallendorf ist geschlossen. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Wie bereits berichtet, wurde die Grundschule Hallendorf geschlossen. Der Grund soll eine hohe Belastung des Gebäude mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) sein. Am heutigen Sonntag bestätigte dies die Stadtverwaltung in einer Presseinformation.



Aufgrund zu hoher Belastungen mit Polychlorierten Biphenylen (PCB) musste am Donnerstag vergangener Woche der Ostflügel der Grundschule in Hallendorf gesperrt und aus der schulischen Nutzung genommen werden. Die Grenzwerte waren in einem Teil der Räumlichkeiten deutlich überschritten oder nur knapp nicht erreicht.

Deckenfarbe als Ursache für PCB


Aufgefallen war dies in einem Klassenraum, der im Rahmen des üblichen regelmäßigen Schadstoffscreenings beprobt worden war. Daraufhin wurden vom Gesundheitsamt unter Einbezug einer Gesundheitsingenieurin auch die anderen Räume in diesem Trakt unter Lüftungsbedingungen beprobt und Materialproben entnommen. Es stellte sich heraus, dass die Deckenfarbe Ursache der PCB-Ausdünstung in der Raumluft ist, heißt es in der Mitteilung aus dem Rathaus.

Kein Schulbetrieb zumutbar


„Bei einer entsprechenden Schadstoffbelastung können wir weder den Kindern noch den Lehrkräften eine weitere Nutzung dieser Räume zumuten", stellte Schuldezernent Dr. Dirk Härdrich klar. Er wies aber auch darauf hin, dass die neuen Grenzwerte erst seit Anfang dieses Jahres gelten würden, bis Ende vergangenen Jahres seien sie höher gewesen und daher habe es keinen erkennbaren Handlungsbedarf bei den früher vorgenommenen Raumluftmessungen gegeben.

Alternativen werden gesucht


Die Schulverwaltung prüft in enger Abstimmung mit dem Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft der Stadt und Einbeziehung des Kollegiums und der Ortspolitik alternative Räumlichkeiten. „Bis zur Schaffung einer dauerhafteren Alternative müssen wir eine Übergangslösung organisieren“, so Baudezernent Michael Tacke. Da die Sanierung der betroffenen Räumlichkeiten einige Zeit in Anspruch nehmen wird, könnten Schulraumcontainer auf der Freifläche neben der Schule eine Lösung sein. Aber diese zu errichten dauert seine Zeit, weil Fundamanete, Wasser- und Abwasseranschlüsse ebenso zu schaffen seien, wie ein Stromanschluss. Zudem müssten die Container verfügbar sein.

In der Zwischenzeit könnten die noch nicht abgebauten Container an der Grundschule Nord in Kombination mit freien Räumlichkeiten der Pestalozzischule zur Verfügung stehen, die Heinrich.Albertz-Schule in Hallendorf oder die freigewordene Altstadtschule in Salzgitter-Bad. Erste Prüfungen fanden bereits im Vorfeld statt und werden im Laufe der Woche erfolgen.

Verwaltung will weiter informieren


Im Laufe der Woche sollen Kollegium und Eltern vor Ort von der Verwaltung über die Sachlage und mögliche Lösungen für die übergangsweise Notbeschulung informiert werden. „Wir werden dabei natürlich auch das Gesundheitsamt einbeziehen, weil es mit Sicherheit auch Fragen zur Gesundheitsbelastung durch PCB geben wird“, so Härdrich abschließend.

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