Streik im öffentlichen Dienst - Menschenkette um das Rathaus

Zuvor hatte es einen Protestmarsch durch Lebenstedt gegeben.

Die Streikenden bildeten eine Menschenkette um das Rathaus.
Die Streikenden bildeten eine Menschenkette um das Rathaus. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Am heutigen Montagmorgen nahmen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Stadt Salzgitter an einem Protestmarsch zum Rathaus teil. Am Rathaus wurde eine Menschenkette um das Rathaus gebildet und somit symbolisch für 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro, umzingelt. Das berichtet die Gewerkschaft Komba in einer Pressemitteilung.



Mitarbeiter unter anderem aus den Bereichen SRB, Entsorgung, Reinigungskräfte, Straßenbau, Hochbau, aus den Rathäusern, Autoservicepark, Bürgerservice, Jugendamt, Sozialamt, der Feuerwehr, Ordnungsamt, Gesundheitsamt, Bibliothek, Stadtkasse beteiligten sich am der Aktion.

"Bisher nur warme Worte"


Mario Römer, Komba Chef aus Salzgitter, war bei den Aktionen vor Ort und übte deutliche Kritik an der Arbeitgeberseite: „Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sorgen jeden Tag rund um die Uhr dafür, dass dieses Land funktioniert – trotz aller Krisen der vergangenen Jahre. Statt echter Wertschätzung gibt es von der Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der Präsidentin der kommunalen Arbeitgeber Karin Welge bisher aber nur ein paar warme Worte. Dabei ist unsere Forderung nach 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro höheren Einkommen bereits seit Oktober bekannt. Diese Blockade der Verhandlungen muss ein Ende haben.“ Aus diesem Grund haben wir unseren Ärger nochmal vor der 2. Verhandlungsrunde auf die Straße gebracht, so Römer weiter.

Zuvor waren die Streikenden durch die Stadt gezogen.
Zuvor waren die Streikenden durch die Stadt gezogen. Foto: Rudolf Karliczek


Auch wies Römer bei auf die schwierige Nachwuchsgewinnung hin: „Der Fachkräftemangel ist schon heute überall spürbar. Und es wird noch dramatischer, denn der demographische Wandel ist eine Tatsache und der Wettbewerb mit der Privatwirtschaft um die besten Köpfe immer schärfer. Dabei fehlen dem Staat schon heute 360.000 Beschäftigte. In dieser Situation sollten Frau Faeser und Frau Welge den jungen Menschen ein Signal der Wertschätzung senden – statt sie mit ihrer Blockadehaltung einmal mehr vor den Kopf zu stoßen.“

Mario Römer
Mario Römer Foto: Rudolf Karliczek


Römer brachte den Unmut der Beschäftigten auf den Punkt: „Ständige Mehrarbeit, steigende Lebenshaltungskosten sowie langjährige Lohnzurückhaltung stehen auf dem Konto der Arbeitnehmer. Bei den Arbeitgebern wird der öffentliche Dienst trotzdem lediglich als Steinbruch für immer weitere Sparmaßnahmen angesehen.“ Dies schrecke potenzielle Bewerber für alle Bereiche des öffentlichen Dienstes ab, so dass sich die Arbeit zunehmend verdichte. Hier brauche es deutliche Signale am Verhandlungstisch. Sollten sich die Arbeitgeber dort weiterhin verweigern, warnte Römer vor weiteren Streikaktionen.


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