Salzgitter. Die FDP im Rat der Stadt Salzgitter hat ihren Fraktionsstatus verloren. Diese bestand nur aus zwei Personen: dem Oberbürgermeisterkandidaten Andreas Böhmken und dem ehemaligen Kreisvorsitzenden Ralf Ludwig. Letzter verkündete kürzlich seinen Austritt aus der Ratsfraktion. Da er aber sein Mandat behalten wolle, wie er im Gespräch mit regionalHeute.de versicherte, bedeutete dies das Aus für die Fraktion.
In einer Pressemitteilung vom 14. Juli hatte der Vorstand der FDP Salzgitter noch die Erwartung geäußert, dass Ludwig sein Mandat unverzüglich zurückgebe, damit jemand in die Fraktion nachrücken könne und diese somit erhalten bleibe. An dieses Mandat sei er nicht direkt gekommen, sondern über die FDP Liste, nachdem Renate Conze und Michael Ehret auf Ihr Mandat verzichtet hätten. "Ralf Ludwig war immer ein Verfechter, dass Mandatsträger bei Verlassen der Fraktion oder der Partei auch ihr Mandat zurückgeben, wenn dieses über die Liste einer Partei erreicht wurde. Wir haben keinen Zweifel, dass Herr Ludwig sich auch in seinem eigenen Fall an seine Aussagen erinnern und halten wird, alles andere wäre mehr als unglaubwürdig", so der Vorstand.
Ludwig streitet Entfremdung ab
Doch Ralf Ludwig sieht die Sache anders. Man habe sich in der Vergangenheit aktiv anders verhalten und versucht, aus anderen Fraktionen ausgetretene Mandatsträger für die FDP zu gewinnen, betont er im Gespräch mit unserer Onlinezeitung. Von einer Entfremdung gegenüber der FDP-Fraktion und der FDP-Salzgitter, die laut Pressemitteilung des FDP-Vorstandes in den letzten Wochen und Monaten immer stärker geworden sei, könne keine Rede sein. Er wolle Mitglied der FDP bleiben. Dass es zum Bruch gekommen sei, habe allein an der Fraktion gelegen. Deren Arbeit bewertet er in der Rückschau zwar als durchaus erfolgreich, seinem Kollegen Andreas Böhmken wirft er aber vor, sich nicht an die Spielregeln gehalten zu haben, was die Kommunikation zwischen Fraktion und Parteivorstand angeht und Abstimmungen über das Verhalten im Rat.
Fraktionsmitarbeiter mussten entlassen werden
Andreas Böhmken teilt auf Nachfrage dagegen die Ansicht des Vorstandes, dass der Bruch auf eine Entfremdung und eine zunehmende Unzufriedenheit Ludwigs mit der Entwicklung seiner persönlichen Rolle innerhalb der Salzgitteraner FDP zurückzuführen sei. Für ihn sei die Sache jetzt aber abgehakt. Es sei zwar bedauerlich, dass man den Fraktionsstatus und somit das Stimmrecht in den Ausschüssen verloren habe. Doch im September werde ohnehin neu gewählt. Den Fraktionsmitarbeitern habe man auf Anweisung der Verwaltung zum 15. August kündigen müssen. Für die Abwicklung der Geschäftsräume habe man drei Monate Zeit. Je nachdem wie die Wahl ausgeht ist es aber gut möglich, dass man die Räume dann bald wieder beziehen kann.
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