Salzgitter. Bis Sommer 2018 findet ein Pilotprojekt "Religion an der Oberschule/Gesamtschule" der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen an 20 Schulen im ganzen Bundesland statt. In Salzgitter sind unter dem Motto "Geflüchteten begegnen - Brücken bauen, Hände reichen" die 19 Schülerinnen und Schüler des Wahl-Pflichtkurses Religion der IGS Salzgitter mit dabei. Dies teilt die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung mit.
Der vollständige Titel des Projektes lautet: "Religion an der Oberschule/Gesamtschule wahrnehmen und begleiten". Ziel ist es, neue Wege der Gestaltung des Religionsunterrichts auszuprobieren und Religion im Schulalltag an den Projektschulen erfahrbar zu machen. Dazu wurde, initiiert von der Konföderation, zwischen der Schule und der Stadt Salzgitter zu Beginn des laufenden Schuljahres ein Kooperationsvertrag geschlossen.
Seit vergangenem Jahr besteht das Projekt zwischen der IGS und der Flüchtlingsunterkunft an der Nord-Süd-Straße. Am Anfang gingen beide Seiten befangen und schüchtern aufeinander zu, das hat sich inzwischen völlig geändert. Nun herrscht zwischen den Bewohnern und den Schülern ein ungezwungenes Verhältnis. Die Berührungsängste wurden zum großen Teil abgebaut, so die Stadt in ihrer Pressemitteilung.
Wissens- und Erfahrungsaustausch
Dazu beigetragen haben auch die vielen Angebote innerhalb des Projektes, die vor allem für die Bewohnerinnen und Bewohnern der Unterkunft ein wenig Abwechslung in ihren Alltag bringen. Die Angebote sind immer so gestrickt, dass alle voneinander lernen können. Es gibt einen Austausch des Wissens und der Erfahrungen auf beiden Seiten. Jeder kann sich in den Workshop-Gruppen mit seinen Kompetenzen einbringen.
Eine Mischung aus Spaß und Neues lernen, das war die Idee hinter dem Angebot des Verkehrsvereins "ADAC". Mitarbeiterin Nathalie Arnold und Mitarbeiter Felix Lasse Schmidt vermittelten im Rahmen eines Parcours das verkehrsgerechte Fahren mit Fahrrädern im Straßenverkehr. Auf dem Hof des Geländes hatten sie mit kleinen Bausteinen eine Kreuzung simuliert, eine Wippe zum Trainieren des Gleichgewichtes und vieles mehr aufgebaut. Beide erklärten nicht nur Regeln, wie das "Rechts vor Links", sondern sorgten auch dafür, dass die Bewohner, aber auch die Schüler, mit viel Spaß ihre Runden drehten. Auch dabei wurde sehr schnell deutlich, dass jeder andere Stärken hat und jeder ein anderes Hindernis besonders gut meistern konnte. Die Kleinsten legten den Parcours mit Tretrollern zurück. Natürlich durfte dabei der Schutzhelm nicht fehlen.
Facettenreiches Rahmenprogramm
Ein vielseitiges Rahmenprogramm und der Austausch bei Gegrilltem ließ das Frühlingsfest in der Unterkunft an der Nord-Süd-Straße für die Schüler und Bewohner zu einem besonderen Erlebnis werden, das alle nicht so schnell vergessen werden. „Wir können Gott danken, dass wir diesen Tag gemeinsam erleben durften.“, kommentierte ein Bewohner. Aber auch der schönste Nachmittag hat mal ein Ende. Dies zeigte sich deutlich an der Frage einer Schülerin: „ Können wir nicht hier bleiben bis alle ins Bett gehen?“
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