Warteliste für Notbetreuung - Frust bei den Eltern wächst

Der Frust bei den Eltern, die auf der Warteliste stehen, wächst.

von Julia Seidel


Heike Rath.
Heike Rath. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Die Notbetreuung an den Kitas wird fortgeführt. So werden in allen Salzgitteraner Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege weiterhin Notbetreuungsplätze für Eltern angeboten, die berufsbedingt auf eine Betreuung ihrer Kinder angewiesen sind. Als Orientierung wurde vom Land vorgegeben, dass die Erziehungsberechtigten in einem Berufszweig von allgemeinem öffentlichen Interesse tätig sind. Damit ist der Kreis der Aufnahmemöglichkeiten erweitert, wie die Stadt Salzgitter berichtete. Ein Anspruch auf eine Betreuung würde dadurch jedoch nicht entstehen. Eine Situation, die die Wartelisten für einen Betreuungsplatz an den Kitas länger werden lässt und somit für Frust bei den Eltern sorgt, wie jetzt Heike Rath, Kitaleitung der Stiftsmäuse in Salzgitter berichtet.


Aufgrund der Verlängerung und der Erweiterung der Berufsgruppen, die einen Notplatz beantragen können, steigt die Zahl der Kinder auf der Warteliste an. "Es ist schwierig, allen Eltern gerecht zu werden und zu entscheiden, wer einen Notplatz bekommt und wer nicht", bedauert Rath. Dies setze auch die Kita unter Stress. "Wir haben gar nicht das Personal, das eingesetzt werden kann." Die Kitas seien bereits vor Corona unterbesetzt gewesen. Durch Corona habe sich dies noch einmal verschärft. "Viele Mitarbeiter sind selber schon Großeltern. Zu denen kommen die Kinder nicht, sie müssen aber hier in der Kita eine Betreuung leisten. Da kommt schonmal die Angst auf `Was bedeutet das für meine Gesundheit`", so Rath weiter. Außerdem habe sie auch jüngere Mitarbeiter, die chronisch krank seien. Auch sie gehören zur Risikogruppe.

Zurzeit werden die Gruppen noch klein gehalten, jedoch würde sich dies bald ändern. Der Bedarf sei einfach da.

Mitarbeiter arbeiten ohne Mundschutz



Während der Betreuung in der Kita müssen die Mitarbeiter auf das Tragen eines Mundschutzes verzichten. "Das würde nicht funktionieren", so Rath. "Kinder brauchen einfach Mimik und Sprache." Auch die Nähe zu Kindern in diesem Alter sei wichtig. Dennoch gilt: Händewaschen für alle.

Die Mitarbeiter, die momentan nicht in den Gruppen eingesetzt werden, beschäftigen sich derzeit mit dem Nähen von Mundschutz oder sie packen Tüten mit Materialien für die Kinder, welche dann vor den Haustüren abgelegt werden. Immer wieder werde der Kontakt zu den Familien gesucht, um auch jene, die keinen Notplatz haben, unterstützen zu können.


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