Warum es wichtig ist, dass Kinder Nein sagen können

von Julia Seidel


Thomas Lindhout und Marcella Ruscigno (Schauspieler) mit Vertretern der verschiedenen Clubs und Sponsoren, die die Aktion unterstützt haben. Foto: Rudolf Karliczek
Thomas Lindhout und Marcella Ruscigno (Schauspieler) mit Vertretern der verschiedenen Clubs und Sponsoren, die die Aktion unterstützt haben. Foto: Rudolf Karliczek | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Bereits am Montag startete "Geheimsache Igel" an der Grundschule am Ostertal inklusive der beiden Außenstellen Salder und der Grundschule Steterburg. Dabei handelt es sich um ein Theaterprojekt, initiiert vom Rotary-Club Salzgitter-Wolfenbüttel-Vorharz, zur Gewaltprävention, insbesondere sexueller Gewalt. Kinder sollen durch das Stück lernen Nein zu sagen. Alle dritten Klassen der Schulen sollen die Möglichkeit bekommen das Stück zu sehen.


"Wir haben uns für dieses Theaterstück entschieden, weil es gut an unser Gewaltpräventionskonzept anschließt", so Schulleiterin Fanja Kutolowski im Gespräch. "Stop heißt Stop" sei ein wichtiger Baustein innerhalb des Konzeptes. "Es gibt Situationen, in denen es wichtig ist, dass sich die Schüler trauen Nein zu sagen, auch wenn dieses Wort in unserer Gesellschaft eher negativ konnotiert ist. Das Theaterstück knüpft direkt an unsere praktische Arbeit im Sozialtraining an und unterstützt uns", so Kutolowski weiter.

Reden, reden, reden...


Doch worum geht es eigentlich? Das Zweimann-Stück, gespielt von ThomasLindhout und Marcella Ruscigno vom Theater Zündstoff aus Hamburg, handelt von einer tiefen Freundschaft, die durch das Eindringen einer weiteren Figur, einem blauen Mann, bedroht wird. Die schöne Idylle wird aufgebrochen bis hin zu einer Erpressungssituation. Fängt das Stück mit viel Witz an, steigert sich bald die Spannung und es wird auch ein wenig bedrohlich. "Die Kinder bleiben von vorne bis hinten dabei", so Thomas Lindhout. So haben sie auch die Möglichkeit sich mit einzubringen, zu reagieren und Fragen zu stellen. "Wir fordern sie auch teilweise dazu auf", so Lindout. Am Ende bleibe bei den meisten Kindern eine Frage offen: Warum bleibt noch etwas vom Blau übrig, obwohl schon wieder alles gut ist? Das sei eine Erinnerung, weiß Lindhout und es sei wichtig, dass darüber gesprochen werde. "Die Kinder gehen gestärkt aus dem Theaterstück. Sie lernen Nein zu sagen und über schlechte Geheimnisse zu reden und auch darüber reden zu dürfen", führt Marcella Ruscigno aus.

Der Start von etwas Neuem


Für den Präsidenten des Rotary Clubs Salzgitter-Wolfenbüttel-Vorharz, Christian Burgdorf, ist es nicht das erste Mal, dass so ein Projekt mit Hilfe des Rotary Clubs an einer Grundschule durchgeführt werde. "Wir haben bereits in Wolfenbüttel gute Erfahrungen mit dem Projekt gemacht und in den vergangen fünf Jahren viel positive Resonanz erhalten", so Burgdorf. In Salzgitter solle die Theateraufführung von Montag der Start eines Pilotprojektes in Salzgitter gewesen sein. "In den nächsten Jahren wollen wir das Projekt auch an weiteren Grundschulen in Salzgitter etablieren." Interessierte Schulen könnten sich direkt bei ihm melden, denn auch im nächsten Jahr werde Christian Burgdorf die Organisation wieder selbst in die Hand nehmen.

Neben dem Rotary-Club waren auch Round Table 112 Salzgitter/Wolfenbüttel und der ZONTA Club Salzgitter daran beteiligt die Aufführung für die Kinder zu ermöglichen.


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