Lebenstedt. Am Samstag, 2. Dezember, wird von 10 bis 14 Uhr die Aidshilfe mit einem Aktionsstand im City-Carree, Albert-Schweitzer-Str. 1, im Rahmen des Welt Aids Tages 2017 Flagge zeigen.
„Mit HIV kann man heute leben – mit Diskriminierung nicht“, unter diesem Motto steht 2017 der Welt-Aids-Tag. Diskriminierung und die Angst davor sind für viele Menschen mit HIV eine schwere Belastung. Ablehnung führt häufig zum Rückzug aus sozialen Beziehungen und zu psychischen Erkrankungen. Angst vor Ablehnung hält außerdem viele Menschen davon ab, sich auf HIV testen zu lassen - sie beginnen daher nicht rechtzeitig mit einer Therapie und entwickeln schwere Erkrankungen bis hin zu Aids. „Diskriminierung und die Angst davor erleben wir täglich in Beratungsgesprächen“, betont Jürgen Hoffmann als Geschäftsführer der AIDS-Hilfe. Die Kampagne thematisiert unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung im Alltag. Eingängige Informationen helfen dabei, diese Ängste hinter sich zu lassen, fördern so Respekt und Normalität im Umgang mit HIV-positiven Menschen. Es soll deutlich werden: HIV ist im alltäglichen Umgang nicht entscheidend.
Es infizieren sich in Deutschland nach wie vor jedes Jahr über 3.200 Menschen mit HIV - dem sogenannten Aids-Virus. Gegen dieses Virus gibt es leider immer noch kein Heilmittel. Hoffmann betont: „Wir wollen erreichen, dass jede und jeder weiß, wie man sich vor einer Infektion schützen kann. Und wir wollen die Angst abbauen, den Aids-Test zu machen. Wenn man ein Risiko eingegangen ist, sollte man den Test machen. Es gibt heute Medikamente, die in den meisten Fällen das Virus in Schach halten können. Das ist leider immer noch zu wenig bekannt und deshalb wollen viele lieber nicht wissen, ob sie infiziert sind oder nicht. Und das ist genau das Problem: Vorurteile und Diskriminierung führen dazu, dass man lieber nicht zum Test geht. Dann schadet das der eigenen Gesundheit und man kann HIV dann auch leicht unwissentlich weitergeben. Eine HIV-Therapie würde die Übertragung des Virus aber verhindern," weiß Hoffmann.
Die AIDS-Hilfe bittet um Spenden
„Ohne Spenden können wir unsere Arbeit nicht weiter machen. Viele Infizierte und Ihre Angehörigen brauchen unsere Hilfe und Unterstützung. Aber wir brauchen auch dringend Spenden, um weiter wirkungsvoll über HIV und AIDS informieren zu können - und das ist besonders wichtig für junge Menschen“, appelliert Hoffmann.
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Verwaltung unterstützen persönlich die Aktion und werden an diesem Tag Spenden sammeln und die Rote Schleife verteilen, die weltweit für Respekt und Solidarität mit den betroffenen Menschen steht. Das gesammelte Geld fließt zu 100 Prozent an die AIDS-Hilfe, damit die Unterstützung der Erkrankten und die Prävention in unserer Region finanziert werden kann. Die AIDS-Hilfe wird zusammen mit dem Gesundheitsamt am Aktionsstand im City-Carree rund um das Thema Aids informieren. Auch viele Schülerinnen und Schüler engagieren sich in Salzgitter. Mit Unterstützung des Gesundheitsamtes organisieren sie eigene Aktionen zum Welt-AIDS-Tag an ihren Schulen. „Das ist genau das, was wir uns wünschen,“ freut sich Hoffmann.
AIDS-Hilfe will Unternehmen als Partner gewinnen, um Vorurteile abzubauen
„Menschen mit HIV sind Arbeitskolleginnen und Kollegen wie alle anderen auch. Aber sie verlieren Ihren Job häufiger aufgrund von Diskriminierung als wegen eines schlechten Gesundheitszustandes“, erklärt Jürgen Hoffmann. Und außerdem: „Über 60 Prozent aller HIV Positiven halten ihre Infektion aus Angst vor negativen Reaktionen vor dem Arbeitgeber oder Kolleginnen und Kollegen geheim." Viele Infizierte leiden unter Diskriminierung und Ausgrenzung. Das will die AIDS-Hilfe ändern und hat deshalb eine große Kampagne gestartet. Gesucht werden Unternehmen und Betriebe in Salzgitter als Partner, die öffentlich für einen respektvollen Umgang mit HIV-Positiven stehen. Infos zum Mitmachen gibt es unter http://www.positiv-eingestellt.net/.
Schirmherr der Kampagne ist der ehemalige Niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies. „Wir wollen ja die Unternehmen als Partner, um zusammen wirkungsvoller für einen vorurteilsfreien Umgang mit HIV-Positiven einzutreten. Es geht uns dabei um inhaltliche Zusammenarbeit - und nicht um Geld,“ erklärt Hoffmann. Überhaupt ist es der AIDS-Hilfe wichtig, über HIV und Aids zu sprechen, denn Totschweigen, Verdrängung und Panik würden nur schaden.
Der Solidaritätsteddy sucht ein neues Zuhause
Das diesjährige Solidaritätsbärchen ist erfrischend graublau und hat einen roten Pulli an – und ist unendlich kuschelig. Die Kampagne "Bärenstark für die AIDS-Hilfe" ist zu einer großen Spendenaktion zum Welt-AIDS-Tag geworden. Die durch den Verkauf der dann in einer streng limitierten Auflage hergestellten Solidaritätsbärchen erzielten Erlöse kommen vollständig der AIDS-Hilfe zugute. Und die Sammler wissen: Die Bärchen sehen jedes Jahr anders aus. Als Erkennungszeichen trägt er natürlich immer die rote Stoffschleife um den Hals. Der Teddy wird ausschließlich aus umweltverträglichen Materialien, in Hand-, aber ohne Kinderarbeit hergestellt, ist CE-geprüft, mit dem OECO-Siegel versehen und bei 30 Grad waschbar.
Jedes Jahr entwirft der Schweizer Pfarrer Heiko Sobel für die AIDS-Hilfen einen ganz besonderen Teddy mit viel Herz. Das Red Ribbon unter‘m Fuß und die Schleife um den Hals verraten den guten Zweck: Das Bärchen steht für Solidarität mit Menschen mit HIV und Aids und ist dabei gleichzeitig ein kuscheliger „Spendensammler“. Erhältlich ist der Teddy gegen eine Spende von 6 Euro im Katholischen Pfarramt St. Joseph, der Buchhandlung Gutenberg oder im Gesundheitsamt und natürlich am 2. Dezember zum Welt-Aids-Tag am Infostand im City-Carree Salzgitter-Lebenstedt. Unter dem Motto „Bärenstark für die AIDS-Hilfe“ tragen die Spenden dazu bei, die Aids-Prävention und die Hilfen für Betroffene in der Region zu finanzieren.
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