Wenn Implantate am Flughafen den Sicherheitsalarm auslösen


Dr. med. Thomas Wachtel, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Helios Klinikum Salzgitter: „Reisende mit Metallimplantaten sollten das Sicherheitspersonal bei der Kontrolle auf das Vorhandensein und die Lage im Körper aufmerksam machen.“ Foto: Helios Klinikum Salzgitter
Dr. med. Thomas Wachtel, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Helios Klinikum Salzgitter: „Reisende mit Metallimplantaten sollten das Sicherheitspersonal bei der Kontrolle auf das Vorhandensein und die Lage im Körper aufmerksam machen.“ Foto: Helios Klinikum Salzgitter

Salzgitter. Bei Menschen, die künstliche Gelenke oder Schrauben in sich tragen, schlägt der Sicherheitsdetektor im Flughafen oft an. Dr. med. Thomas Wachtel, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Helios Klinikum Salzgitter, rät: „Implantate-Pass nicht vergessen“.


Urlaubszeit - Reisezeit: Für viele beginnt der Urlaub am Flughafen. Die Schlangen an den Sicherheitskontrollen sind lang. Und selbst wenn Gürtel, Schmuck und Münzen abgelegt wurden, passiert es manchmal: Der Sicherheitsdetektor schlägt an und meldet Alarm. Betroffen seien oft Menschen, die künstliche Gelenke oder Schrauben in sich tragen. „Der Endoprothesen- oder Implantate-Pass im Reisegepäck sollte deshalb auf keinen Fall fehlen“, rät Dr. med. Thomas Wachtel, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Helios Klinikum Salzgitter.

Alarm bei Prothesen und Endoprothesen


Wer eine Endoprothese in Form eines künstlichen Knie-, Schuler-, Ellbogen-, Hüft- oder Sprunggelenks besitzt, werde ebenso wie ein Reisender mit einer Prothese ziemlich sicher bei der Sicherheitskontrolle den Alarmton auslösen. Betroffen seien auch Menschen, die nach einem komplizierten Bruch Platten, Schrauben oder Nägel zur Stabilisierung erhalten haben sowie Patienten nach Operationen an der Wirbelsäule. „Künstliche Gelenke bestehen meist aus einer Materialkombination von Titan- oder Stahllegierungen, Keramik und Kunststoffen“, erklärt der Chefarzt. „Da ist es sehr gut möglich, dass der Alarm in der Metallkontrolle anschlägt. Der Alarm kann in der Röntgenkontrolle trotz des darüber liegenden schützenden Gewebes anschlagen“. Auch Herzschrittmacher oder Schmerzpumpen können sich bemerkbar machen und sollten mit den dazugehörigen Dokumenten belegt werden können. Zahnimplantate seien dagegen in der Regel zu klein, um Metalldetektorsignale hervorzurufen.

Metallteile, Herzschrittmacher, Schmerzpumpen


„Wer ein künstliches Gelenk ohne eine Endoprothese bekommen hat, sollte unbedingt in seiner Klinik nach einem Pass fragen. Dieser wird in den Kliniken ausgestellt, die solche Operationen durchführen“, erklärt der Orthopäde. Im Pass stehe die Größe der Prothese, Material, Alter, Datum und an welcher Stelle des Körpers das Implantat sitzt. Der Ausweis sei in der Regel mehrsprachig, sodass er auch im Ausland verwendet werden könne. Vor allem auf Reisen sei der Prothesenpass am Flughafen, aber auch in unerwarteten Notfallsituationen, wichtig und sinnvoll. Wer spontan eine Reise antreten muss und keinen Pass besitzt, könne in manchen Fällen auch ein entsprechendes Röntgenbild nach erfolgter Operation oder eine Bescheinigung des Arztes (gerne in englischer Sprache) vorlegen, um das Vorhandensein und die Lage der Metallimplantate beweisen zu können. „Betroffene müssen hier aber auf das Entgegenkommen des Sicherheitspersonals hoffen. Wer schon länger nach der Implantation nicht mehr geflogen ist, verliert das leicht aus dem Blick“, so Wachtel. Prinzipiell sollten Patienten mit Metallimplantaten grundsätzlich etwas mehr Zeit für den Check-In einplanen.

Zahnimplantate meist unbedenklich


Weitere Informationen gebe es in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie am Helios Klinikum Salzgitter, unter Telefon (05341) 835-1210 und im Internet unter http://www.Helios-gesundheit.de/salzgitter.


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