Salzgitter. Sammeln für die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Zum Auftakt der Haus- und Straßensammlung begrüßte Oberbürgermeister Frank Klingebiel Schülerinnen und Schüler der IGS Salzgitter, der Gottfried-Linke-Realschule, der Realschule Gebhardshagen sowie des Gymnasiums Salzgitter-Bad im Rathaus. Das teilt die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung mit.
Vom 1. Oktober bis 30. November 2019 sind in Salzgitter Privatpersonen, Konfirmanden aus Lesse, die Feuerwehr Bleckenstedt sowie Schülerinnen und Schüler von fünf Schulen mit Sammeldosen in ihrer Freizeit unterwegs, um die aktive Friedensarbeit des Volksbundes zu unterstützen. Die Ehrenamtlichen können sich ausweisen und haben eine Liste für die Spender dabei.
„Der Volksbund leistet eine wichtige Aufgabe. Ich bedanke mich bei allen, die diese Arbeit unterstützen“, sagte Frank Klingebiel. Der Oberbürgermeister und erste Vorsitzende des Kreisverbandes Salzgitter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hofft auf Spenden, mit denen die wichtigen Projekte des Volksbundes unterstützt werden können: Die Pflege und die Neuanlage von Kriegsgräberstätten gehören ebenso dazu wie eine umfangreiche Schul- und Jugendarbeit. Obwohl gerade die jüngeren Generationen glücklicherweise keinen Krieg mehr erlebt hätten, sei die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wichtig für die Zukunft. „Bei uns gibt es seit 74 Jahren Frieden. Das ist ein unschätzbarer Wert. Leider sind Frieden und Freiheit aber für viele Menschen nicht selbstverständlich. Umso wichtiger ist die Friedensarbeit von uns allen“, so Klingebiel. Er begrüße es, dass sich die Schüler für den Volksbund engagieren. Es sei mutig, die Menschen auf der Straße anzusprechen und um Spenden zu bitten.
Fünf Schulen mit dabei
Carsten Bauerochse, Geschäftsführer im Kreisverband Salzgitter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, freute sich über das Engagement der Schülerinnen und Schüler von fünf Schulen, die sich für die Arbeit des Volksbundes engagieren: Die Gottfried-Linke-Realschule; die Realschule Gebhardshagen, die Realschule Salzgitter-Bad; die IGS Salzgitter und das Gymnasium Salzgitter-Bad. Jede Schule entsendet Sammlerinnen und Sammler, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit in den Fußgängerzonen in Lebenstedt und Salzgitter-Bad, aber auch von Haustür zu Haustür, mit Sammelbüchsen unterwegs sein werden.
Zentrale Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag
Darüber hinaus gestaltet die Gottfried-Linke-Realschule auch die zentrale Gedenkveranstaltung in Salzgitter am Volkstrauertag. Die IGS Salzgitter und das Gymnasium Salzgitter-Bad sind in Zusammenarbeit mit dem Volksbund in Bildungsprojekten aktiv: Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Salzgitter-Bad arbeiten auf dem Friedhof Westerholz, um mehr über die Toten und ihre Geschichten zu erfahren. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Recherche, die auch einen Museumsbesuch umfasst, auf Geschichts- und Erinnerungstafeln festgehalten. „Die Toten liegen einfach nur so da und sind ohne Würde gestorben“, sagte ein Schüler. Den Schülerinnen und Schülern sei es wichtig, dass die Toten ihre Würde zurückerhalten.
Die Schülerinnen und Schüler der IGS Salzgitter arbeiten auf dem Friedhof im Alten Dorf in Lebenstedt, um ebenfalls eine Geschichts- und Erinnerungstafel zu erstellen, die einen festen Platz auf dem Friedhof erhalten wird. Ihnen ist es ebenfalls wichtig, sich mit der deutschen Geschichte praktisch und anschaulich zu beschäftigen.
An der diesjährigen Haus- und Straßensammlung nehmen die Schülerinnen und Schüler auch teil, um Empathie für die Kriegsopfer und ihre Angehörigen zu erreichen. „Es ist unmenschlich, was in Kriegen angerichtet wurde. Wir wollen an die Menschlichkeit appellieren“, so ein Schüler der Gottfried-Linke-Realschule.
"Eine wichtige Botschaft"
Oberbürgermeister Frank Klingebiel bedankte sich für diesen Einsatz bei allen aktiven Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften: „Das ist eine wichtige Botschaft von euch. Die Erinnerung lebendig zu halten, damit es nie wieder Krieg gibt.“
Dr. Rainer Bendick, Bildungsreferent des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Bezirksverband Braunschweig, berichtete von den verschiedenen Projekten, die der Volksbund für Jugendliche anbietet. Der Bildungsreferent kommt auf Wunsch der Lehrer auch in die Schulen, um über die Arbeit des Volksbundes und die Haus- und Straßensammlung zu berichten oder Projekte zu initiieren. Er machte deutlich, dass die Spenden, die bei der Haus- und Straßensammlung gesammelt werden, auch in Bildungsprojekte fließen.
„Versöhnung über den Gräbern"
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erfüllt seit über 90 Jahren in Deutschland eine hoheitliche Aufgabe, die in anderen Ländern durch die Regierungen beziehungsweise staatliche Institutionen wahrgenommen wird. Unter dem Titel „Versöhnung über den Gräbern – Arbeit für den Frieden“ bitten die Ehrenamtlichen um Unterstützung, weil die Finanzierung der Pflege und die Neuanlage von Kriegsgräberstätten weitgehend über Spenden erfolgt. Der Volksbund betreibt als einziger Kriegsgräberdienst eine umfangreiche Schul- und Jugendarbeit.
mehr News aus der Region