Schulausschuss empfiehlt: Wolfenbütteler Schulen sollen Luftfilter erhalten

Außerdem sollen CO2-Ampeln den Prozess des Lüftens vereinfachen. Die Maßnahmen sind vorerst auf die Klassenstufen 1 bis 6 beschränkt.

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Bericht über Sinn und Unsinn von Luftreinigungsgeräten im Schulbetrieb im Ausschuss für das Schulwesen am gestrigen Dienstag in der Lindenhalle.
Bericht über Sinn und Unsinn von Luftreinigungsgeräten im Schulbetrieb im Ausschuss für das Schulwesen am gestrigen Dienstag in der Lindenhalle. | Foto: Marvin König

Wolfenbüttel. Der Schulausschuss der Stadt Wolfenbüttel hat am gestrigen Dienstag in seiner letzten Sitzung in dieser Ratsperiode eine Beschlussempfehlung zur Anschaffung von mobilen Luftfilteranlagen und CO2-Ampeln für die Klassenstufen 1 bis 6 abgegeben - vorerst. Denn nach dem Wunsch des Schulausschusses sollen auch alle weiteren Klassenstufen solche Geräte erhalten.


Die anwesenden Bürgervertreterinnen und -vertreter im Ausschuss waren sich aufgrund der vorliegenden Situation einig, dass Handlungsbedarf bestehe. Stadtrat Thorsten Drahn hebt zwar hervor, dass an den Schulen und Kitas im Landkreis Wolfenbüttel in den letzten zwei Wochen nur sechs Infektionsfälle aufgetreten seien, Ausschussmitglied Thorsten Ohms (SPD) macht dazu aber deutlich, dass die Inzidenz bei den 5 bis 14-Jährigen mit 139,11 (Anm. d. Red.: Zahl aktualisiert auf Stand des heutigen Mittwochs) dennoch unverhältnismäßig hoch liege.

Ringen um schnelles Handeln


Zum Ausschuss am gestrigen Dienstag stellten sowohl die SPD-Fraktion, als auch die Stadtverwaltung selbst einen ganz ähnlich lautenden Antrag, der in der Folge zusammen diskutiert und geändert zum Beschluss an den Rat der Stadt Wolfenbüttel gegeben wurde - sehr zum Unmut der stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Dörthe Weddige-Degenhardt (SPD), welche die Angelegenheit lieber zur schnelleren Abwicklung direkt in den Verwaltungsausschuss zum Beschluss gegeben hätte. Weitere Verzögerungen kommen dadurch zustande, dass die Voraussetzungen in den einzelnen Räumlichkeiten aufgrund der eng gesteckten Maßgaben des Fördermittelvergabeverfahrens erst einmal mit den Schulen geprüft werden müssten. So ist die Anschaffung der Luftfilteranlagen für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 zu 80 Prozent förderfähig und kurzfristig zu beschaffen, wie Stadtrat Drahn erklärt. Ein weiterer Grund, dass man sich erst einmal auf die unteren sechs Jahrgangsstufen beschränke, sei die Marktlage - mit der nun existenten Förderkullisse würden schließlich viele Schulen Luftfilteranlagen bestellen: "Wir haben jetzt eine überschaubare Zahl, die können wir sofort bestellen, bevor wir jetzt ein riesiges Vergabeverfahren machen und bei der Marktlage warten müssen. Würde mich freuen, wenn wir uns darauf einigen könnten."

Verwaltung und SPD gehen weiter als geplant


Letztlich haben Verwaltung und SPD ihre eigenen Anträge noch übertroffen. Die Verwaltung soll demnach beauftragt werden, alle Räume der Klassenstufen 1 bis 6 mit CO2-Ampeln auszustatten. Diese Geräte erleichtern - so würde es auch aus der Praxis berichtet - das Management der Lüftungsintervalle. Die Geräte messen die Luftqualität und geben ein Signal, wenn gelüftet werden muss. Weiterhin werden die Klassenstufen 1 bis 6 - als Einstieg - mit mobilen Luftreinigungsgeräten ausgestattet, sofern die Lüftungsmöglichkeiten in den Räumlichkeiten nicht vollständig gegeben sind. Denn, so macht Kai Kratschmer von der Stadtverwaltung klar, die Reiniger könnten immer nur eine Ergänzung der Lüftung über die Fenster darstellen. Nach der Anschaffung der ersten Geräte wird dem nächsten Schulausschuss von der Verwaltung umgehend ein Erfahrungsbericht vorgelegt. Die Beschlussempfehlung erfolgte einstimmig.


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