Braunschweig. Im Rahmen einer Feierstunde zeichnete das Regionale Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) Braunschweig am gestrigen Donnerstag die Charta der Vielfalt sowie die Deklaration #positivarbeiten als Bekenntnis der Behörde ein Klima der Vielfalt und Toleranz für alle Mitarbeitenden zu schaffen. Passend dazu wurden die rund 80 Gäste bereits von weitem mit der gehissten Regenbogenfahne begrüßt. Dies teilt das RLSB mit.
„Wir alle im RLSB Braunschweig setzen damit ein deutliches Zeichen für gelebte Vielfalt, für Demokratie, für Menschenrechte und Menschenwürde – und vor allem gegen Diskriminierung“, so Torsten Glaser, Behördenleiter des RLSB Braunschweig. Etwa ein Jahr lang habe er sich intensiv mit dem Thema „Vielfalt“ auseinandergesetzt und festgestellt: das RLSB Braunschweig ist bereits eine Behörde der Vielfalt.
In der Vorbereitung zur offiziellen Zeichnung der Charta der Vielfalt hat Glaser mit queeren Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Schulleitungen und Mitarbeitenden des RLSB Braunschweig gesprochen. „Ich habe beeindruckende Menschen getroffen und viel dazu gelernt. Berichte über erlebte Diskriminierung haben mich bewegt. Aber dass in unserer Behörde eine Vielfalt von Menschen beschäftigt sind und die Kolleginnen und Kollegen mit Transidentität, mit Migrationshintergrund oder dem Status HIV-positiv sich gleichermaßen willkommen geheißen und wohl fühlen, freut mich sehr.“ Insbesondere habe ihn im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der AG queer des Hainberggymnasiums Göttingen und in der Neuen Oberschule Braunschweig beeindruckt, mit wie viel Engagement, Stärke und Klugheit sich junge Menschen für Demokratie und Grundwerte interessieren und einsetzen.
Beim Unterzeichnen: Kai Zayko, Braunschweiger AIDS-Hilfe e. V., Torsten Glaser, Behördenleiter RLSB Braunschweig. Foto: RLSB
Behörde der Vielfalt
Vor den Gästen präsentierte Torsten Glaser die für seine Behörde gezeichnete Urkunde der Charta der Vielfalt. Das RLSB Braunschweig nennt sich damit nun ganz offiziell Behörde der Vielfalt.
Zusätzlich wurde vor Ort gemeinsam mit der Braunschweiger AIDS-Hilfe e. V. auch die Deklaration #positivarbeiten vom Behördenleiter gezeichnet. Damit bekennt sich das RLSB Braunschweig zu gelebter Vielfalt und Inklusion, fördert ein respektvolles Miteinander und signalisiert, dass sich HIV-positive Menschen in Diskriminierungsfällen des Schutzes durch ihren Arbeitsgeber sicher sein können. Dazu gehört auch, über HIV aufzuklären und mögliche Ängste bei Kolleginnen und Kollegen abzubauen. Denn Vorurteile auszuräumen bedeutet auch Diskriminierungspotenziale zu minimieren.
Diverse Beiträge vermittelten Einblicke wie das RLSB Braunschweig und die Schulen im Zuständigkeitsbereich sich auf den Weg machen, ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens zu schaffen. Weitere Vertreterinnen und Vertreter bereits zertifizierter Behörden waren anwesend und berichteten, was sie bereits umsetzen konnten und was diese positiven Änderungen für ihre Mitarbeitenden bedeuten. Beim abschließenden Austausch mit Kaffee und Kuchen wurden Erfahrungen ausgetauscht und Netzwerke geknüpft. Wo Vielfalt gelebt werde, da entstehe ein kreativer Zugewinn, so die einhellige Meinung der Gäste. Insgesamt konnte der gelungene Tag mit vielen positiven Eindrücken beschlossen werden.
Über die Charta der Vielfalt
Die Vielfalt der Gesellschaft, beeinflusst durch die Globalisierung, den demografischen und gesellschaftlichen Wandel, prägt auch die Arbeitswelt in Deutschland. Unterzeichnende Organisationen können wirtschaftlich und als Gesellschaft nur erfolgreich sein, wenn die vorhandene Vielfalt anerkannt, gefördert und genutzt wird. Das betrifft die Vielfalt innerhalb der Mitarbeitenden und die vielfältigen Bedürfnisse von Partnerinnen und Partnern sowie Bürgerinnen und Bürgern. Die Diversität der Mitarbeitenden mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten eröffnet Chancen für innovative und kreative Lösungen, erklärt das RLSB.
Die Umsetzung der „Charta der Vielfalt“ in einer Organisation hat das Ziel, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Die Anerkennung und die Förderung vielfältiger Potenziale sollen Vorteile für die unterzeichnende Organisation schaffen.
Organisationen wollen damit ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens etablieren. Dieses soll positive Auswirkungen auf das Ansehen in der Region haben.
Mehr Informationen zur Charta der Vielfalt erhalten Sie hier: https://www.charta-der-vielfalt.de/
Mehr Informationen zur Deklaration #positivarbeiten erhalten Sie hier: https://www.aidshilfe.de/positivarbeiten
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