Region. Über Wasser von Berlin nach Kassel: So reist das „Citizenship“, das Dach der Veranstaltungshalle des ZK/U Zentrum für Kunst und Urbanistik, zur Kunstausstellung documenta15 in Kassel. Begleitet wird es am 24. und 25. Juni 2022 zwischen Wolfsburg und Braunschweig von Studierenden des Instituts für Architekturbezogene Kunst der Technischen Universität Braunschweig. Für die Strecke haben die angehenden Architekt eine ganz besondere Art von wassertauglichen Möbeln gebaut, berichtet die TU am Freitag.
Seit Anfang Juni ist das Kunstboot „Citizenship“ unterwegs auf seiner Reise nach Kassel. Als Beitrag für die documenta15 wurde das alte hölzerne Satteldach der Veranstaltungshalle des ZK/U Zentrum für Kunst und Urbanistik Berlin abgetragen und umgebaut. Auf den Kopf gestellt ist es zum Bootsrumpf geworden und trägt die Mannschaft über Kanäle und Flüsse zum „Museum der 100 Tage“, wie die documenta auch genannt wird. Angetrieben wird es ohne fossile Energie, mit bloßer Muskelkraft und der Hilfe von Bürgern. Auf der rund 600 Kilometer langen Strecke macht das „Citizenship“ am 24. und 25. Juni 2022 Halt in der Nähe der Schleuse Sülfeld in Wolfsburg.
Boote aus Sperrmüll
Ab dort wird das Schiff begleitet von Studierenden des Instituts für Architekturbezogene Kunst (IAK) der TU Braunschweig. Rund 140 von ihnen gestalten rund um das „Citizenship“ herum unterschiedliche Beiträge am und im Mittellandkanal: Performance, Klangkunst und schwimmende Skulpturen bilden das Programm, das die internationale Reisegruppe mit Künstler aus Kopenhagen, Tansania, Berlin und Amsterdam begrüßt. Insgesamt 22 Boote haben die Architekturstudierenden aus Sperrmüll gebaut: Alte Regale, Sofas, Schränke kamen dafür zum Einsatz. Mit dem „Floating Furniture“ werden sie rund um das „Citizenship“ auf dem Mittellandkanal paddeln.
Über das Institut für Architekturbezogene Kunst
Das Institut unter Leitung von Professorin Folke Köbberling macht bereits seit einigen Jahren durch Kunstprojekte im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam. Unter anderem gab es Beteiligungen am Lichtparcours Braunschweig 2016 und 2020. Aufsehenerregend war auch eine einmonatige Ausstellung im Sommer 2019 auf dem Braunschweiger Südsee mit schwimmenden Skulpturen zum Thema „Anstieg des Meeresspiegels“. 2019 erhielt das Institut auch den ersten Preis für den besten Motivwagen des Braunschweiger Schoduvels.
Die Tour am Freitag:
12 Uhr: Tor zur Schleuse (Brücke Sülfeld)
13 Uhr: Intermezzo (Zwischen Schleuse Sülfeld und Freibad Edesbüttel)
17 Uhr: Kulinarische Pause
ab 19 Uhr: Nocturno (Freibad Edesbüttel)
Die Tour am Samstag:
10 Uhr: Kantine und Kulisse (Freibad Edesbüttel)
ab 15 Uhr Finale
Weitere Informationen zum „Citizenship“
Angetrieben wird das zum Schiff umgebaute Dach durch die Unterstützung der Menschen entlang der Strecke. Der Schiffsantrieb reicht von kulturellem Austausch über Lebensmittelversorgung bis zu Unterkunft und Energieerzeugung. Wer mitmachen möchte, kann sich gern beim Team des „Citizenship“ melden.
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