Region. Am heutigen Dienstag sartet die länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben“. In diesem Jahr steht der Schutz von Kindern im Straßenverkehr im Mittelpunkt.
Wie das Niedersächsische Ministeriums für Inneres und Sport in einer Presseinformation mitteilt, beteiligt sich das Land Niedersachsen bereits zum siebten Mal an der Initiative, bei der landesweit 460 Polizisten im Einsatz sein werden. Mit Kontrollen und präventiven Maßnahmen soll für mehr Sicherheit gesorgt und das Bewusstsein aller Verkehrsteilnehmenden geschärft werden.
Besonders im innerstädtischen Bereich wird die Polizei verstärkt präsent sein. Ziel sei es, nicht nur Regelverstöße festzustellen und zu ahnden, sondern auch umfassend aufzuklären – etwa zum richtigen Verhalten gegenüber Kindern im Straßenverkehr, zur sicheren Mitnahme im Auto oder zum Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus.
Kinder besonders gefährdet
Kinder gelten als besonders gefährdet, weil sie Gefahren oft noch nicht richtig einschätzen können. Ihre Körpergröße und das eingeschränkte Sichtfeld führen dazu, dass sie leicht von parkenden Fahrzeugen verdeckt werden. Zudem reagieren sie häufig spontan, was zu unvorhersehbaren Situationen führen kann. All das macht es notwendig, dass Erwachsene besonders aufmerksam und vorausschauend fahren – gerade in der Nähe von Schulen, Spielplätzen oder Kindertagesstätten.
Die Niedersächsische Ministerin für Inneres, Sport und Digitalisierung, Daniela Behrens, sagt dazu: „Unsere Jüngsten lernen erst, sich selbstständig im Straßenverkehr zu bewegen. Sie haben in Bezug auf die Gefahren eine andere Wahrnehmung als Erwachsene. Deshalb liegt es in unser aller Verantwortung, ihnen eine sichere Umgebung zu schaffen und sie auf das richtige Verhalten vorzubereiten. Wenn wir Erwachsene uns im Straßenverkehr aufmerksam und regeltreu bewegen, sind wir Orientierungsvorbilder und schaffen für sie zugleich einen sichereren Verkehrsraum, der auch kleine Fehler der Kinder verzeiht. Reduzieren Sie deshalb Ihre Geschwindigkeit, wenn Sie Kinder am Straßenrand sehen. Kalkulieren Sie bei ihnen unvorhergesehenes Verhalten und Bewegungen mit ein. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Sicherung der Kinder, sei es beim Aufsetzen eines Fahrradhelms oder dem Anlegen des Sicherheitsgurtes. Seien Sie wachsam!“
Sechs Kinder starben im Straßenverkehr
Die Aktion unterstreiche auch die Bedeutung der Vorbildfunktion der Erwachsenen. Wer sich im Straßenverkehr regeltreu und rücksichtsvoll verhält, schafft nicht nur Sicherheit, sondern vermittelt Kindern gleichzeitig richtige Verhaltensweisen. Auch vermeintliche Kleinigkeiten wie das korrekte Anschnallen oder das Anlegen des Fahrradhelms sollten mit Sorgfalt behandelt werden, um langfristig das Sicherheitsbewusstsein zu stärken.
Laut der niedersächsischen Verkehrsunfallstatistik für 2024 ist die Zahl der tödlich verunglückten Kinder im Straßenverkehr zwar leicht gesunken. Dennoch kamen sechs Kinder ums Leben – eine Zahl, die verdeutlicht, wie dringend weitere Maßnahmen nötig sind.
Prävention und Verkehrsbildung würden dabei eine zentrale Rolle spielen. Programme wie die Radfahrausbildung, das Schulwegtraining oder die Vermittlung grundlegender Verkehrsregeln helfen Kindern, sich sicherer im Straßenverkehr zu bewegen. Gleichzeitig richten sich viele Aktionen gezielt an Erwachsene, um die gemeinsame Verantwortung für sichere Mobilität hervorzuheben.
Organisationen unterstützen Aktion
Auch Organisationen wie die Landesverkehrswacht Niedersachsen und der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt unterstützen die Aktion. Neben der allgemeinen Aufklärung liege ein Schwerpunkt auf der sicheren Beförderung von Kindern im Auto. Immer noch passieren viele Unfälle, weil Kinder nicht korrekt gesichert sind. Allein im vergangenen Jahr wurden in Niedersachsen über 1.100 Kinder bei der Mitnahme im Auto verletzt oder getötet. Eine altersgerechte und korrekt installierte Rückhalteeinrichtung kann hier Leben retten.
Die Aktion „sicher.mobil.leben“ bringt zahlreiche Akteure aus Polizei, Verkehrsverbänden und Bildungseinrichtungen zusammen. Ihr gemeinsames Ziel: Einen Straßenverkehr zu schaffen, der für Kinder sicherer ist – durch Rücksichtnahme, Sichtbarkeit und Vorbildverhalten.