Region. Bei der Konferenz „Von hier. Für alle. A 39.“ der Industrie- und Handelskammern Braunschweig und Lüneburg-Wolfsburg wurde am Dienstag deutlich: Der Lückenschluss der A39 ist weit mehr als ein Bauprojekt – er ist ein zentrales Infrastrukturvorhaben mit entscheidender Bedeutung für den Wirtschaftsraum zwischen Lüneburg und Wolfsburg. So heißt es in einer Pressemitteilung der IHK Braunschweig.
Ziel der Konferenz sei es gewesen, ein starkes, gemeinsames Signal aus der Region an die neue Bundesregierung zu senden – für Verlässlichkeit in der Verkehrspolitik und für den zügigen Bau der A39.
Struktur im ländlichen Raum stärken
In der Region klaffe noch immer eine Lücke im überregionalen Autobahnnetz. Das habe spürbare Folgen für Mobilität, Erreichbarkeit und Standortattraktivität. Bärbel Heidebroek, Vizepräsidentin der IHK Braunschweig, machte deutlich: „Wer in der Region investieren will, braucht erreichbare Standorte – für Menschen, Materialien und Ideen. Die A39 stärkt unsere Struktur im ländlichen Raum und eröffnet Chancen für klimafreundliche Entwicklung. Wir dürfen diese Zukunft nicht weiter aufschieben.“
Auch Aline Henke, Vizepräsidentin der IHK Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW), betonte: „Die A39 ist nicht nur eine Straße – sie ist ein Entwicklungsimpuls mit europäischer Dimension für eine ganze Region. Die Autobahn bringt nicht nur eine schnellere Verbindung in den Norden und Süden, sondern auch neue Perspektiven für Logistik und Industrieansiedlungen. Das fördert die wirtschaftliche Entwicklung und vergrößert den Suchradius für Fachkräfte.“
Verkehrsprognose des Bundes
Wie groß der verkehrspolitische und wirtschaftliche Rückstand in der Region sei, machte auch Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, deutlich: „Die A39 bleibt für mich eines der wichtigen Infrastrukturprojekte in unserem Land. Auch die aktuelle Verkehrsprognose des Bundes hat mich da noch einmal in dieser Einschätzung bestärkt. Wir werden uns auch in den kommenden Jahren auf wachsenden Verkehr, gerade in der Logistik vorbereiten müssen, vor allem beim Schwerlastverkehr. Diese Strecke erschließt den gesamten Wirtschaftsraum zwischen Lüneburg und Wolfsburg und sie verteilt und entlastet den Verkehr auf den vorhandenen Strecken in der gesamten Region. Es bleibt das Ziel, einen Baubeginn noch in diesem Jahr für den ersten Abschnitt bei Lüneburg zu schaffen.“
Im Rahmen einer Talkrunde diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über die Chancen und Herausforderungen des Projekts. Dabei sei klar geworden: Der Lückenschluss der A39 stärke nicht nur den Straßengüterverkehr, sondern sei auch Teil einer trimodalen Gesamtstrategie mit Schiene und Wasserwegen. In einer zunehmend vernetzten Wirtschaftswelt mit globalen Lieferketten gehe es um Verlässlichkeit, Flexibilität und regionale Resilienz.
Kampagne gestartet
Zum Abschluss stellte Michael Zeinert, IHKLW-Hauptgeschäftsführer und Vorsitzender des Nordland-Autobahnvereins (NAV), die Kampagne „Von hier. Für alle. A 39.“ vor. Die von der IHKLW und der IHK Braunschweig gemeinsam mit zahlreichen Unterstützenden initiierte Aktivierungskampagne startet noch in den Sommerferien. Ziel ist es, über die Bedeutung der A39 aufzuklären und Unterstützung sichtbar zu machen. Weitere Informationen zur Kampagne unter www.unserea39.de.