So hat sich die Zahl der Drogentoten in der Region entwickelt

Heroin spiele eine große Rolle bei der Anzahl der Drogentoten.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Bereits seit 1998 wird jährlich am heutigen 21. Juli der verstorbenen Drogenkonsumenten gedacht. Dieser Gedenktag jährt sich in diesem Jahr zum 25. Mal und habe von seiner Relevanz nichts verloren, berichtet die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen in einer Mitteilung. Im vergangenen Jahr sei Zahl der drogenindizierten Todesfälle bundesweit von 1.581 im Vorjahr um 245 auf 1.826 gestiegen. In Niedersachsen erhöhte sich diese Zahl im gleichen Zeitraum von 80 auf 86. Und auch in der Region Braunschweig ist die Zahl angestiegen.



Wie die Polizeidirektion Braunschweig auf Nachfrage von regionalHeute.de erklärt, gab es im Jahr 2021 zehn Rauschgifttote. Es handelt sich somit um einen Toten mehr als im Jahr 2020. Eine geschlechtsspezifische Unterscheidung oder die Erhebung des Alters der Toten werde nicht vorgenommen, heißt es weiter.

Drogentote unter 45


Dafür kann aber die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen (NLS) einige Zahlen liefern, die auf einer Auswertung des Bundeskriminalamtes basieren. Demnach seien 70 Prozent der Drogentoten jünger als 45 Jahre. Das Durchschnittsalter aller Drogentoten in Deutschland liegt bei 40 Jahren. 1.520 der insgesamt Verstorbenen waren männlich, 306 weiblich. 1.021 Menschen starben durch polyvalente Vergiftungen.

Dabei würden die Opioide wie Heroin eine große Rolle bei der Anzahl der Drogentoten spielen. "Auch aus diesem Grund ist eine flächendeckende Behandlung mit ärztlich verordneten Ersatzmedikamenten notwendig. Diese Substitutionsbehandlung muss unbedingt sichergestellt werden", sagt Michael Cuypers, Geschäftsführer der NLS. "Die Suche nach einem Substitutionsplatz gestaltet sich allerdings als zunehmend schwierig, vor allem, weil immer weniger Ärzte bereit sind, diese Leistung zu übernehmen. Inzwischen entstehen häufig lange Fahrtwege zur nächstgelegenen Substitutionspraxis", so Cuypers weiter.

Die steigende Anzahl drogenindizierter Todesfälle mache auch den großen Bedarf an niedrigschwelligen Hilfen deutlich, um möglichst viele Menschen mit dem Suchthilfesystem zu erreichen und sie so auf die Gefahren insbesondere von Mischkonsum hinzuweisen. Diese seien oft nicht bekannt. Dieser sogenannte polyvalente Konsum war bei 56 Prozent der bundesweiten Drogentoten ursächlich. "Viele bringen Drogentote mit 'Junkies' in Verbindung, das greift zu kurz. Im Jahr 2021 verstarben in Deutschland 207 Menschen aufgrund des ausschließlichen Konsums von Stimulanzien wie Kokain oder Amphetamin. Dies belegt die Gefährlichkeit dieser Substanzen über eine Suchtentwicklung hinaus", ergänzt Tobias Trillmich, Referent für Suchthilfe bei der NLS.

Gemeinsames Ziel der niedersächsischen Suchthilfe sei es, dass die Anzahl der verstorbenen Drogenkonsumenten in nächsten Jahr wieder sinkt. Denn jeder Todesfall sei einer zu viel und verursache bei Freunden und Angehörigen tiefe Trauer und Leid.

Um an die verstorbenen zu erinnern und auch, um zu mahnen, finden am heutigen Donnerstag deutschlandweit in vielen Städten Gedenkfeiern statt. Und auch in Braunschweig, Gifhorn und Peine werden verschiedene Aktionen durchgeführt.

Gedenktag in der Region


Um 11 Uhr wird auf dem Windmühlenberg in Braunschweig ein Gedenk- und Trauergottesdienst stattfinden. Bereits am gestrigen Mittwoch gab es eine Fotoaktion unter dem Motto "Braunschweig zeigt Gesicht - Gemeinsam für Menschenwürde und Akzeptanz" auf dem Kohlmarkt.

Die Sucht- und Drogenberatungsstelle Gifhorn vom Diakonisches Werk Wolfsburg e.V. organisiert mit der AWO Selbsthilfekontaktstelle Gifhorn zusammen ab 11 Uhr eine öffentliche Gedenkveranstaltung in der Fußgängerzone (Höhe Volksbank). Geplant ist auch eine Menschenkette in der Fußgängerzone.

Ab 10 Uhr findet in Peine der JES Peine-Lehrte Gedenktag im Hof der DroBel statt. Neben einer gemeinsamen Luftballonaktion wird die „Gedenkmauer“ erweitert. Die Aktion wird musikalisch begleitet.


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