So soll automatisiertes Fahren auf Deutschlands Straßen Realität werden

Ein Expertenkreis mit Beteiligung aus der Region veröffentlicht Empfehlungen, wie Deutschland führend im Bereich des automatisierten und vernetzten Fahrens werden könnte.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Braunschweig. Deutschland sei als Industrie- und Innovationsstandort gut gerüstet für die Zukunft des automatisierten Fahrens. So bewertet es die Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in einer Pressemitteilung. Jetzt bedürfe es konkreter und zügiger Maßnahmen, um automatisierte und vernetzte Fahrzeuge auch wirklich auf die Straße zu bringen. Zu diesem Schluss komme ein Strategiepapier des Expertenkreises Transformation der Automobilwirtschaft, das diese Woche veröffentlicht wurde.



Dr. Thorsten Schrader, als Abteilungsleiter in der PTB verantwortlich für Forschung am automatisierten und vernetzten Fahren, hat das Strategiepapier auf dem Kongress des Verbands der Automobilindustrie stellvertretend für den ETA vorgestellt. Er betont: „Wenn wir die hier veröffentlichten Handlungsempfehlungen ernst nehmen und tatsächlich umsetzen, setzt Deutschland bei der weiteren Entwicklung dieser Zukunftstechnologie erneut Maßstäbe.“

Transformation bereits in Gang gesetzt


Zu Deutschland gehörten eine wirtschaftlich starke Automobilindustrie ebenso wie der Wunsch nach Nachhaltigkeit und Verkehrssicherheit – diese Kombination habe bereits große Transformationen in Gang gesetzt: Autos würden zunehmend elektrisch fahren, ihr Digitalisierungsgrad steige und sie verfügten über immer ausgefeiltere Fahrassistenzsysteme. Das veröffentlichte Strategiepapier „Automatisiertes und vernetztes Fahren auf die Straße bringen – Empfehlungen zum Markthochlauf in Deutschland“ identifiziert nun fünf Handlungsfelder, die entscheidend für die weitere Entwicklung dieser Zukunftstechnologie und ihren tatsächlichen Einsatz im Straßenverkehr sind.

Akzeptanz in der Bevölkerung


Zu den identifizierten Handlungsfeldern gehören sowohl technologische Herausforderungen als auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. Beides habe in der PTB einen hohen Stellenwert. „Wir tragen dazu bei, dass Menschen Messungen vertrauen können“, sagt Thorsten Schrader. „Das gilt auch in hohem Maße beim autonomen und vernetzten Fahren, wo zahlreiche Sensoren im Zusammenspiel funktionieren müssen, damit alle Verkehrsteilnehmenden sicher sind.“ Daher untersucht die PTB neue Messtechnik und Testverfahren, um die Sicherheit, Robustheit und Systemgrenzen dieser Technologien ganzheitlich messtechnisch nachzuweisen.

Konkrete Vorhaben sind der Aufbau des Forschungsfahrzeugs MOPAS mit einem Referenzsensorsystem, die Untersuchung der Störeinflüsse auf Sensoren wie Wetter und Verunreinigungen, sowie die Entwicklung von Testverfahren für automatisierte Fahrsysteme.

Der Expertenkreis


Das Strategiepapier „Automatisiertes und vernetztes Fahren auf die Straße bringen – Empfehlungen zum Markthochlauf in Deutschland“ stammt vom Expertenkreis Transformation der Automobilwirtschaft (ETA), einem unabhängigen Beratungsgremium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Der Expertenkreis besteht aus 13 Mitgliedern, die von Bundesminister Dr. Robert Habeck für die 20. Legislaturperiode berufen wurden. Dr. Thorsten Schrader ist Mitglied der vom ETA eingerichteten Ad-hoc Gruppe Smart Car, und hat das Schreibteam des Strategiepapiers geleitet.


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