Berlin. Angesichts der bisher größten Heeresübung seit Ende des Kalten Krieges wachsen die Sorgen, dass Deutschland logistisch nicht gut gerüstet ist für schnelle Truppenverlegungen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochausgabe).
Von Februar an werden Zehntausende Soldaten und viele Panzer im Rahmen der Übung "Quadriga" durch Deutschland Richtung Nato-Ostflanke verlegt, um die Verteidigungsfähigkeit gegen einen möglichen Angriff Russlands zu trainieren. Allein aus den USA werden 20.000 bis 30.000 Soldaten erwartet. Ein bisher bis Ende des Jahres laufender Vertrag zwischen Bundeswehr und der DB Cargo sieht vor, dass unter anderem 343 Flachwagen für den Panzer- und Containertransport bereitgehalten werden. Zudem sind täglich zwei Zeiträume auf bestimmten Streckenabschnitten für Militärtransporte geblockt, falls eine Panzerbrigade im Rahmen der schnellen Nato-Eingreiftruppe kurzfristig nach Osten verlegt werden müsste.
Dafür werden in diesem Jahr insgesamt 68,7 Millionen Euro gezahlt. Der SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz sagte der "Süddeutschen Zeitung", für nächstes Jahr seien bisher jedoch trotz der "Quadriga"-Übung erst 50 Millionen Euro für solche Logistik-Zwecke vorgesehen. "Es ist aber wichtig, dass die Bundeswehr auch im Bereich der Bahntransporte und Transportkapazitäten dauerhaft gestärkt wird, um für den Fall der Fälle gerüstet und reaktionsfähig zu sein", so Schwarz. In der Bundeswehr wurde zudem die Sorge geäußert, dass es heute auch an Reservisten mangele, die zum Beispiel als Lkw-Fahrer für solche Militärtransporte eingesetzt werden können.
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