Juba. Nach Angaben der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer haben die anhaltenden Kämpfe im Sudan auch massive Auswirkungen auf den Nachbarstaat Südsudan. "Insbesondere in den Grenzregionen hat sich die Situation für Kinder und Familien deutlich verschlechtert", sagte der Leiter der Hilfsorganisation im Südsudan, Richard Wani, am Donnerstag.
Bereits vor Ausbruch des Konflikts seien zwei Drittel der Bevölkerung des Südsudan von Hunger und Unterernährung bedroht gewesen, jetzt drohe die Lage weiter zu eskalieren. Lieferungen von Lebensmitteln sowie anderer wichtiger Güter würden durch die anhaltenden Gefechte im Sudan unterbrochen, in den Grenzgebieten seien die Lebensmittelpreise um bis zu 84 Prozent gestiegen. Auch die Lieferung von Öl, für die südsudanesische Wirtschaft von großer Bedeutung, sei nur eingeschränkt möglich, so die Organisation. Hinzu komme der Zustrom an Flüchtlingen aus dem Krisengebiet.
Bis zum 4. Juli seien bereits 150.000 Personen aus dem Sudan in den Südsudan geflohen, darunter auch viele Kinder, zum Teil alleine. Viele seien mangelernährt und in schlechtem gesundheitlichen Zustand. "Sie benötigen dringend Grundnahrungsmittel, Wasser, sanitäre Anlagen, Unterkünfte, Gesundheitsversorgung und Schutz", sagte Wani. Angesichts der begrenzten Ressourcen im Land, dem Beginn der Regenzeit und einer instabilen Sicherheitslage sei ihre Versorgung massiv bedroht.
Auch die Bildung der Kinder stehe auf dem Spiel.
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