Berlin. Der Sozialverband SoVD hat Forderungen nach einer längeren Lebensarbeitszeit als "realitätsfern" zurückgewiesen. "Wer körperlich hart arbeitet oder gesundheitlich angeschlagen ist, schafft oft nicht einmal das heutige Rentenalter von 67", sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben). "Unser Ziel muss sein, dass alle Menschen gesund und würdevoll in Rente gehen können. Nicht, dass sie bis zum Umfallen arbeiten."
Engelmeier reagierte damit auf Äußerungen der Wirtschaftsweisen und Siemens-Energy-Aufsichtsrätin Veronika Grimm, die eine Reform der Witwenrente und eine Anhebung des Rentenalters gefordert hatte. "Wer wie Veronika Grimm kurz vor Ostern ernsthaft vorschlägt, die Witwenrente zu kürzen und das Renteneintrittsalter weiter anzuheben, ignoriert die Lebenswirklichkeit von Millionen Menschen", sagte die SoVD-Vorstandsvorsitzende.
Viele Frauen hätten Kinder betreuen oder Angehörige pflegen müssen. "Dass sie dadurch geringere Rentenansprüche haben, ist kein individueller Fehler, sondern Folge jahrzehntelanger politischer Versäumnisse", sagte Engelmeier. "Ihnen nun auch noch die Hinterbliebenenrente zu streichen, ist schlicht respektlos."
SoVD lehnt Anhebung des Rentenalters ab
Der Sozialverband SoVD hat Forderungen nach einer längeren Lebensarbeitszeit als "realitätsfern" zurückgewiesen.
Seniorin (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur