Sozialministerin gefordert: Unterstützung für ambulante Pflege


Die Pflegekräfte stoßen derzeit an ihre Grenzen. Symbolfoto: Sandra Zecchino
Die Pflegekräfte stoßen derzeit an ihre Grenzen. Symbolfoto: Sandra Zecchino | Foto: Sandra Zecchino

Hannover/Gifhorn/Wolfsburg. Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Tobias Heilmann fand ein Gespräch mit der Hankensbüttlerin Bettina Tews-Harms und der niedersächsischen Sozialministerin Carola Reimann statt.


Bei einem Termin am Rande des Landtagsplenums in Hannover sprachen Heilmann und Tews-Harms mit der Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung über aktuelle Themen in der ambulanten Pflege, die die Region betreffen. Die Bettina Harms GmbH beschäftigt an sechs Standorten in der Region etwa 300 Mitarbeiter, die über 700 pflegebedürftige Menschen betreuen. „Für uns war es wichtig die Anliegen unserer Heimat direkt bei der Ministerin vorzutragen. Es ist wichtig, dass bei Entscheidungen in Hannover verstanden wird, dass wir als ländliche Region in der Pflege vor besonderen Herausforderungen stehen“, erklärt der Landtagsabgeordnete Tobias Heilmann.

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Tobias Heilmann. Foto:



Tews-Harms informierte die Ministerin, dass sie aktuell täglich bis zu fünf Pflegebedürftige ablehnen müsse, weil das Personal nicht ausreiche. Würde man jedoch auch Pflegehelfern erlauben bestimmte Behandlungspflegen (z.B. Kompressionstrümpfe an- und ausziehen) auszuüben, wäre das ein erster Schritt zur Entspannung der Lage. Bisher dürfe diese Leistungen lediglich von examinierten Pflegekräften erbracht werden, die aber am Arbeitsmarkt derzeit nur schwer zu finden seien, so Tews-Harms. Die Ministerin versprach diesen Vorschlag im Ministerium prüfen zu lassen.

Faire Entlohnung als erster Schritt




Zudem sei es derzeit nicht möglich auskömmlich die Pflegekräfte nach Tariflohn zu zahlen, da die Kranken-und Pflegekassen eher Dumpingpreise anböten, so Tews-Harms. Sie äußerte sich zu den Schwierigkeiten vor denen vor allem die ambulanten Betriebe bei den Verhandlungen mit den Kassen stünden und erhofft sich Unterstützung durch die Politik. Diese Debatte ist bereits seit Jahren im vollen Gange. Hier böte sich eine Chance für die Betriebe, wenn sich die Verbände der freien Wohlfahrt und der Privaten zusammenschließen und gemeinsam gegenüber den Kassen auftreten, war zunächst das Ergebnis des Gesprächs.

Heilmann: „Die Pflege kann nur dann ausreichend und zufriedenstellend für die zu Pflegenden gewährleistet werden, wenn ambulante und stationäre Pflegedienstleister gleichermaßen unterstützt werden in der Ausübung ihrer Tätigkeit. Ein erster Schritt den Personalmangel zu bekämpfen wäre die faire Entlohnung der Pflegekräfte“, erklärte Heilmann nach dem Termin und forderte „zwischen den Angeboten der ambulanten und stationären Pflege sollte deshalb Chancengleichheit im Tarifstreit hergestellt werden.“


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