Berlin. Unionsfraktionsvize Jens Spahn (CDU) hat der Bundesregierung eine "unverantwortliche" Krisenkommunikation vorgeworfen. Durch zu viel Kommunikation trage die Ampel zur Verunsicherung bei, sagte Spahn der Wochenzeitung "Die Zeit".
"Stellen Sie sich vor, Peer Steinbrück und Angela Merkel hätten in der Finanzkrise gesagt: `Geld könnte knapp werden. Aber bitte gehen Sie nicht zu Ihrer Bank, und holen Sie es bitte nicht morgen früh ab.`" Das wäre "furchtbar" geworden, so Spahn. Selbstkritisch äußerte sich Spahn zu seiner eigenen Regierungszeit als Bundesgesundheitsminister. "Wir haben uns sehr auf das Gesundheitssystem, die Wirtschaft, die Gastronomie konzentriert, auf die Älteren, die besonders Verwundbaren", so Spahn.
"Man macht sich zu selten klar, dass ein Zehnjähriger inzwischen mehr als ein Fünftel seines Lebens in der Pandemie verbracht hat. Für Familien war das ein echter Stresstest. Das hat in der Politik und vielleicht auch in den Expertenrunden eine zu geringe Rolle gespielt."
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