Spargelexpress: Wird die Bahnstrecke Braunschweig-Harvesse reaktiviert?

Das Land gab einen aktuellen Statusbericht zum Spargelexpress.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Rudolf Karliczek

Braunschweig/Peine. Die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Braunschweig und Wendeburg-Harvesse ist seit vielen Jahren Wunsch der Bevölkerung der Gemeinde Wendeburg wie auch vieler an der Strecke liegender Unternehmen und dortiger Anwohner. Durch diesen sogenannten Spargelexpress könnte eine Lücke im SPNV zwischen dem Osten und Norden des Landkreises Peine in die Stadt Braunschweig bis weiter nach Salzgitter geschlossen werden. So ist sich der CDU-Landtagsabgeordnete Christoph Plett sicher. Deswegen hakte er beim Landtag nach, ob es bereits konkrete Pläne für die Strecke geben würde.



2015 habe das Land Niedersachsen eine nicht ausreichende Wirtschaftlichkeit der Strecke festgestellt und das Vorhaben zunächst gestoppt. Durch die Ansiedlung von Volkswagen am Standort Harvesse wurde die bis dato stillgelegte Strecke durch Volkswagen für den Güterverkehr instandgesetzt. Hierdurch sei eine neue Situation entstanden, die eine Neubewertung zur Nutzung der Strecke für den Personenverkehr ermöglichen würde. Ginge diese beispielsweise mit einem Park-and-ride-Parkplatz in Harvesse einher, könnte dies für eine Entlastung der von regelmäßigen Staus betroffenen Einfallstraße B214 aus Richtung Celle nach Braunschweig sorgen.

So ist der aktuelle Stand


Nach Auskunft des Regionalverbandes Großraum Braunschweig (RGB) sei die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke von Braunschweig nach Harvesse ein aktuelles, regional wichtiges Thema. Der RGB habe sich als zuständiger SPNV-Aufgabenträger seit der Aufstellung des Nahverkehrsplans 2020 inhaltlich damit befasst. Da die 2015 vom Land Niedersachsen veranlasste Standardisierte Bewertung („Standi“) nur ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 0,7 ergeben hatte, wurde die Infrastruktur seitens des RGB detailliert neu bewertet (eine Machbarkeitsstudie würde mittlerweile vorliegen) und ein mit der DB Netz AG abgestimmtes Betriebskonzept (eine eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchung existiere ebenfalls) aufgestellt. Der Regionalverband bereite aktuell das Ausschreibungsverfahren für die Anfertigung der „Standi“ vor. Je nach Dauer des Vergabevorgangs werde das Ergebnis im 3. oder 4. Quartal 2023 erwartet, so teilt das Land auf die Anfrage von Plett mit.

Wann könnte die Reaktivierung erfolgen?


Wie schnell die Reaktivierung des sogenannten Spargelexpresses möglich wäre, sollte eine Wirtschaftlichkeit der Strecke gegeben sein, auch darüber gab das Land eine grobe Einschätzung ab: Der RGB teilt hierzu aufgrund von Erfahrungswerten mit, dass die Vorbereitungen (einschließlich der zu treffenden Vereinbarungen und Ausschreibungen), die Planfeststellung und Planungen etwa fünf Jahre und die Vergabe der Bauleistungen und Bauausführung weitere rund zwei Jahre in Anspruch nehmen werden. Der Betrieb auf der Strecke könnte aus Sicht des RGB also etwa 2030 aufgenommen werden.


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