Goslar. Neue Zugänge und ein Erlebniseinkauf - mit diesen Maßnahmen möchte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Goslar die Hokenstraße neu beleben. Ein entsprechender Ratsantrag mit einem Prüfauftrag geht jetzt in die Gremien.
Sichtbar sei der immer größer werdende Leerstand der Hokenstraße parallel zur Fischermäkerstraße. In einem Bürger- und Handelsdialog hätten Urte Schwerdtner und Martin Mahnkopf (Fraktionschefin und Vize) mit Gästen das Thema Einkaufen in der Innenstadt unter die Lupe genommen. Ergebnisse: Die Hokenstraße scheint abgeschnitten zu sein, Touristen und Bürgerinnen und Bürger präferieren Bummelmöglichkeiten, Rundgänge, Shoppingvergnügen, unterschiedliche Geschäfte gemischt mit guter Gastronomie und eine Art von „Erlebniseinkauf“.
Das wolle die Goslarer SPD in der Innenstadt fördern und fordert daher die Überprüfung des Durchgangs zwischen der Fischemäkerstraße und der Hokenstraße mit der in Vergessenheit geratenen Fenstermäkerstraße. Optimalerweise mit einem weiteren Durchgang zum Fleischscharren, Richtung Marktplatz. „Das wird eines unserer wichtigsten wirtschaftlichen Themen in den nächsten Jahren“, sagt Gerd Politz, ebenfalls im SPD-Fraktionsvorstand. „Es fließen Millionen in den Kulturmarktplatz und ins Rathaus, jetzt muss uns auch die Hokenstraße etwas wert sein“, so Politz. „Wir haben wichtige und richtige Bauaktionen in unserer Stadt, die meine Fraktion sogar zum Teil angestoßen hat, wir wollen daneben aber auch den Einzelhandel fördern und die Infrastruktur auf ein top Niveau bringen“, gibt Urte Schwedtner die Zielrichtung an.
EinErlebniskonzept soll helfen
Martin Mahnkopf setzt neben den zusätzlichen und wichtigen Durch- und Rundgängen auch auf das Thema Erlebnis und regt ein Erlebniskonzept an. Dazu ein Beispiel: Die Hokenstraße, früher „Hokistraße“, hat eine tausendjährige sehr interessante Geschichte und war eine sehr wichtige Wohn- und Geschäftsstraße für Goslar. „Hoken“ bedeutet „verhökern“, Kleingewerbe haben sich hier angesiedelt. Ebenfalls wurden hier die Zölle in der „Scepelhus“, dem Sitz des königlichen Zöllners, erhoben. Auch befand sich dort der „Gefangenenstock“. Aus diesem kurzen Abrisssei schnell zu erkennen, dass die Hokenstraße eine ganz wesentliche geschichtliche Bedeutung für Goslar habe. Diese Bedeutung mit wahrscheinlich weiteren interessanten Themen gelte es zu erarbeiten und mit Erlebnismaßnahmen umzusetzen, empfiehlt Mahnkopf, der mit dem Beispiel besonders die Kultur bedienen möchte. „Interessante Geschichten ziehen Menschen, mit einem besonders ausgestatteten Eingang auch in die Hokenstraße“, ist sich Mahnkopf sicher.
mehr News aus der Region