Berlin. Angesichts der Vorwürfe gegen AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah hat der ehemalige Bundessprecher der AfD, Jörg Meuthen, seinem Nachfolger Tino Chrupalla die Mitschuld am Zustand der AfD gegeben. Die Nähe zu autokratischen Staaten sei ihm "ein Rätsel", sagte Jörg Meuthen dem "ZDF Heute-Journal" am Sonntagabend.
Die AfD brauche "strikte Freiheitlichkeit". Eine solche gebe es jedoch "weiß Gott nicht mehr", so Meuthen. Die völkisch-nationalistische Linie habe sich "absolut und uneingeschränkt" gegen die marktwirtschaftlich-liberale Linie durchgesetzt. Das sei "nicht übersehbar".
Die "Wagenburg-Mentalität" der Partei habe "etwas sektenartiges", man hielte zusammen "auf Gedeih und Verderben", sagte er. Die Stellung der AfD innerhalb der rechtskonservativen Parteien Europas sieht Meuthen "völlig isoliert". Die AfD sei selbst dort "der Geisterfahrer".
Jörg Meuthen ist Mitglied des Europäischen Parlaments. Im Januar 2022 trat er als Bundessprecher der AfD zurück und verließ die Partei.
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