Anke Meinberg läuft schweren Halbmarathon


Anke Meinberg (re.) läuft auf dem letzten Kilometer durch sonnenverbrannte Wiesen. Foto: Friedrich-Wilhelm Schneider
Anke Meinberg (re.) läuft auf dem letzten Kilometer durch sonnenverbrannte Wiesen. Foto: Friedrich-Wilhelm Schneider | Foto: Friedrich-Wilhelm Schneider

Breitnau/Wolfenbüttel. Es ist "nur" ein Halbmarathon, aber was für einer! Der „härteste Halb-Maraton-Lauf Deutschlands“ – so die Eigenwerbung – wurde bei seiner 10. Auflage noch eine Spur härter. Nicht, weil Organisator Charly Doll für das Jubiläum eine besondere Schikane eingebaut hatte. Für die besondere Erschwernis sorgte die Sommerhitze von der auch die Schwarzwaldhöhen nicht verschont wurden. Ein Beitrag von Friedrich-Wilhelm Schneider. 

Hitzeschlacht zwischen Schwarzwaldschluchten und Weinbergen


Weit über 30 Grad Celsius waren am Start im kleinen Örtchen Breitnau oberhalb von Kirchzarten. „Eigentlich unmenschlich, aber wir machen das alles freiwillig“ so Wolfenbüttels Ultraläuferin, Anke Meinberg, die mit weiteren 250 Teilnehmern gemeldet hatte .
Doll appelierte bei seiner Startansage an die Teilnehmer vernünftig zu laufen und die schöne Landschaft zu genießen, „Rekordzeiten sind bei dieser Hitze ohnehin nicht möglich“.

Wie recht Doll hatte, fast 900 Höhenmeter mussten die Teilnehmer überwinden. Mit dem Start führt die Laufstrecke gleich steil bergab durch die berühmte Ravennaschlucht mit ihren schmalen Trails, Stegen, Brücken und Treppenstufen. Äusserste Konzentration ist hier angesagt, verlangte alles von Meinberg ab. „dieser Streckenabschnitt mit seiner Steilheit hat mich tief beeindruckt“, erzählt Meinberg.

Gleich darauf beginnt der am schwierigsten zu laufende steile Anstieg, ca. 350 Höhenmeter auf einen Kilometer. Danach geht es wieder steil bergabwärts, um am Gegenhang bei Kirchzarten auf schmalem Trail 300 Höhenmeter bergwärts zu laufen. Wasser, Wasser war angesagt, das der Veranstalter mit 1000 Liter-Behältern auf die Laufstrecke verteilt, gewuchtet hatte. Die letzten zwei Kilometer ging es in der prallen Sonne, durch sonnenverbrannte Wiesen und Weiden, dem Ziel entgegen. Meinberg erreichte das Ziel als sechste in der Grand Masterklasse der Damen mit einer Zeit von 2:46 Stunden das Ziel. Ein wahrlich meisterliches Ergebnis für die 65-jährige.

Da Meinberg sich gerade in der Gegend im Urlaub befindet, nahm sie am Tag darauf im Glottertal beim Eichberg-Lauf teil. Sehr berühmt wurde das Tal durch die Fernsehserie „Schwarzwaldklinik mit Professor Brinkmann“. Diesmal waren es die steilen Weinberge und wieder die brüllend heißen Temperaturen, die es den Teilnehmern schwer machte. 10,4 Kilometer auf dem mit etwa 300 Höhenmetern anspruchsvollen Rundkurs mußten überwunden werden. Für Meinberg eigentlich keine Strecke „ich brauche immer mal wieder eine schnellere Laufeinheit. „Ultralaufen macht langsam“, so Meinberg. Am Ende blieben die Uhren für die Wolfenbüttelerin bei 1:13 Stunden stehen. Das bedeutete den ersten Platz in der Altersklasse W65.

Wenige Tage später läuft Meinberg bereits wieder in heimatlichen Gefielden im Harz, den Ottonenlauf, 72 Kilometer von Stiege nach Quedlinburg. Mit recht schweren Beinen erreicht die MTV-Läuferin in 9:54 Stunden das Stadion Moorberg als Altersklassen zweite das Ziel. „jetzt ist erst einmal Wettkampfpause“ resümmiert Meinberg.


mehr News aus der Region


Weitere spannende Artikel