Grizzlys: Totaler Fehlstart oder Befreiungsschlag?

von Jens Bartels


In Berlin tun sich die Grizzlys seit Jahren schwer. Foto: Marco Leipold/City-Press GbR/Archiv
In Berlin tun sich die Grizzlys seit Jahren schwer. Foto: Marco Leipold/City-Press GbR/Archiv



Wolfsburg. Mit dem letzten Platz starteten die Grizzlys Wolfsburg an den beiden ersten Spieltagen der Deutschen Eishockey Liga am vergangenen Wochenende in die Saison. Nun will der Vizemeister punkten. Mit einer leicht entspannteren Personalsituation geht es am Freitag (19.30) zu den Eisbären Berlin. Am Sonntag (16.30) läuft der Meister aus München in der Eis Arena auf.

Personell gehandicapt


Wer bisher von einem Fehlstart spricht, muss einen Blick auf die Rahmenbedingungen werfen. Mit Adler Mannheim und den Kölner Haien standen zum Saisonstart zwei dicke Brocken auf dem Programm. Mannheim gilt als einer der Top-Favoriten, Köln zählt mindestens zum erweiterten Kreis der Titel-Anwärter. Mit fünf Ausfällen, darunter Kapitän Tyler Haskins und Top-Verteidiger Jimmy Sharrow, ging das Team aus dem Allerpark personell gehandicapt in die neue Spielzeit. Gegen Mannschaften, die mit vier individuell gut besetzten Reihen auflaufen konnten, taten sich die Grizzlys mit nur drei Reihen schwer.

Mangelnde Chancenverwertung


Was wie gewohnt gut funktionierte, war das Penaltykilling. Woran es haperte, war das Powerplay – und die Chancenverwertung im Allgemeinen.In beiden Partien verschliefen die Wolfsburger den Start und mussten jeweils einen frühen Rückstand hinnehmen, schlossen zu spät an und kassierten auch die eine oder andere unnötige Strafe. Das Fehlen ihres Kapitäns machte sich vor allem in Überzahl bemerkbar.

Zwei Ausfälle definitiv – Proft fit?


Nun sieht zumindest die Personalsituation etwas besser aus. Definitiv fehlen werden Fabio Pfohl und Marcel Ohmann. Haskins trainiert wieder voll mit und auch Robbie Bina war wieder auf dem Eis zu sehen, während Jimmy Sharrow im Kraftraum schwitzte. Wer am Wochenende möglicherweise wieder einsatzfähig ist, ließ der Club offen.Ebenso unbestätigt ist der Einsatz von Try-Out-SpielerCarter Proft, der allerdings in guter Form zu sein scheint. "Carter war ziemlich gut, gerade in Anbetracht des Jet-Lags", bewertete Cheftrainer Pavel Gross den Trainingsauftritt des Deutsch-Kanadiers. Dieser selbst fühlt sich fit: "Ich habe mich in Edmonton fit gehalten. Wieder in einem Team zu sein und zu trainieren, ist etwas ganz anderes. Ich möchte der Mannschaft mit meinen Fähigkeiten helfen und mich hier beweisen."

Statistik spricht eine klare Sprache


Sowohl die Eisbären, von manchen Kennern ebenfalls als sehr stark eingeschätzt, als auch der Titelverteidiger aus München, konnten zu Saisonbeginn nicht alle Punkte holen. Die Hauptstädter verlorenauf heimischem Eis gegen Nürnberg, die Bayern zu Hause gegen Ingolstadt. Demnach sind beide Gegnerzu schlagen. Ein Blick auf die Statistik verrät allerdings nichts Gutes: Der letzten Sieg der Grizzlys in der Berlin, der volle drei Punkte einbrachte, liegt dreieinhalb Jahre zurück. Im Vorjahr gewannen die Niedersachsen erst in der Overtime. Zu Hause gegen den Meister sieht es nicht viel besser aus: Sechs Niederlagen in Folge mussten in der Eis Arena hingenommen werden.

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