Sprachlernklassen: Schulen stellten ihre Konzepte vor

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Dem städtischen Schulausschuss wurden die Konzepte zur Beschulung von Schülern aus Flüchtlingsfamilien vorgestellt. Foto:
Dem städtischen Schulausschuss wurden die Konzepte zur Beschulung von Schülern aus Flüchtlingsfamilien vorgestellt. Foto:

Wolfenbüttel. Die Schulleiter Elke Neumann (Grundschule Am Geitelplatz) und Stefan Wünsch (Erich-Kästner-Schule) stellten am Dienstagabend im Schulausschuss ihre Konzepte zur Beschulung von Schülerinnen und Schülern aus Flüchtlingsfamilien vor.


Vorangegangen war den Beichten eine Besichtigung der Grundschule Am Geitelplatz, während der Elke Neumann die Schule vorstellte und Einblicke in den Schulalltag gab. Dem Gremium erklärte sie im Anschluss, dass an der Schule derzeit 330 Schüler unterrichtet werden. 60 Schülerinnen und Schüler sind darunter, deren Erstsprache nicht Deutsch ist. Sie kommen beispielsweise aus Ländern wie der Türkei, Italien, Griechenland, Syrien, Polen und Serbien. 28 Schüler haben einen intensiven Förderbedarf. Auf diese Schüler stelle man sich mit einem ganz besonderen Konzept ein, um sie zu integrieren und ihnen die deutsche Sprache beizubringen. Die Umsetzung des Konzeptes müsse individuell auf den Schüler abgestimmt erfolgen, da sich unterschiedliche Schicksale und Charaktere verbergen. Manche Kinder seien traumatisiert, schreckhaft, schüchtern und leicht reizbar. Einige wenige der Schüler reagieren aggressiv, so Neumann. Zudem kämen die Kinder aus unterschiedlichen sozial- und Bildungsschichten. "Das Erste und das sagen wirklich alle Experten, ist etwas, was man überhaupt nicht verordnen kann - das ist eine ganz eindeutige Haltung. Die heißt: Jedes Kind das an dieser Schule unterrichtet wird, ist herzlich willkommen. Und die Schulleitung und das Kollegium haben diese Haltung. Und es ist die Haltung, dass wir eindeutige Regel haben, die Vorrang haben vor individuellen Meinungen. Dazu gehört, dass die Gleichberechtigung aller Schüler und ihrer Familien nicht zu diskutieren ist, dazu gehört, dass wir respektvoll miteinander umgehen und wir akzeptieren keine Gewalt", so Elke Neumann.

Förderung nach Bedarf


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An der Erich-Kästner-Schule werden ausländische Schüler in drei Sprachlernklassen unterrichtet. Foto: Anke Donner)



An der Schule werden Kinder und ihre Familien vom ersten Tag aufgenommen, begleitet und vorbereitet auf das, was im Schulalltag auf sie wartet. Man mache die Kinder während des Unterrichts mit den deutschen Gepflogenheiten vertraut, stelle Übersetzer zur Verfügung, gibt wichtige Informationen in unterschiedlichen Sprachen heraus und vermittelt Kontakte für Sprachkurse, Freizeitgestaltungen, Hausaufgabenhilfen und biete Sozialarbeit in den Flüchlingsfamilien an. In den vier Sprachförderklassen der Schule werden die Schüler je nach Bedarf gefördert. Wenn nötig auch in einer Einzelförderung. Man sei gut ausgerüstet für die Arbeit mit den Flüchtlingskindern, müsse jedoch auch weiterhin am Konzept und der Umsetzung arbeiten. Dazu gehören auch Fortbildungen der Lehrkräfte, so Neumann.

Auch an der Erich-Kästner-Schule wird die Sprachförderung groß geschrieben. Das Konzept gestalte sich ähnlich wie an der Grundschule. Der Unterricht erfolge individuell, der Übergang von den Regelklassen in die Sprachlernklassen erfolge fließend. Schüler mit einem Förderbedarf werden, sofern keine Plätze in den Sprachlernklassen frei, in den Regelklassen unterrichtet. So würde den Schülern die Chance gegeben, ihre Schule und Mitschüler kennenzulernen, und erste Fähigkeiten zu erlangen. Sobald Plätze in der Sprachförderklasse frei werden, rücken sie nach. Derzeit stünden 14 Schüler auf dieser Warteliste, die im Februar in die Sprachlernklassen aufgenommen werden sollen. Die besondere Herausforderung an der Erich-Kästner-Schule, so erklärte Stefan Wünsch, sei nicht nur die Sprachförderung, sondern auch die Aufgabe, die Schüler zu einem Abschluss zu verhelfen oder sie auf weiterführende Schulen vorzubereiten. Derzeit werden an der Erich-Kästner-Schule 300 Schüler unterrichtet. Rund ein Drittel davon habe einen Migrationshintergrund. 12 Schüler seien allein seit Beginn des Schuljahres an die Schule gekommen. An der Erich-Kästner-Schule bekommen ausländische Schüler derzeit in drei Sprachlernklassen eine besondere Förderung. Das geschehe zum einem innerhalb der Schule, aber auch mit unterschiedlichen, gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen. Sozialpädagogen und Studenten stünden der Schule dabei unterstützend zur Seite.


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