Stadt kritisiert Wurst-Basar - "Die arbeiten nicht mit uns zusammen"

Hier wurde kein Blatt vor den Mund genommen. Die Stadtverwaltung fand deutliche Worte

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Der Wurst-Basar in Wolfenbüttel hat geschlossen.
Der Wurst-Basar in Wolfenbüttel hat geschlossen. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Für viele überraschend, war die Innenstadt plötzlich um ein Geschäft ärmer. Anfang Oktober schloss der Wurst-Basar ohne große Vorankündigung. Die Kunden standen vor einer verschlossenen Tür. Und auch die Stadtverwaltung zeigt sich überrascht und holte jetzt zur Kritik aus.



Der Wurst-Basar in der Langen Herzogstraße hat den Betrieb eingestellt. Nur ein Aushang im Schaufenster gab Auskunft über das Ende. Auf Anfrage von regionalHeute.de teilte das Unternehmen mit, dass die Wolfenbütteler Filiale wirtschaftlich nicht mehr tragbar gewesen sei. Die Baustelle in der Fußgängerzone und die damit verbundenen Einschränkungen in der Erreichbarkeit, sowie das erhöhte Maß an Schließung von Geschäften, habe in den letzten Monaten zu einem erheblichen Rückgang in der Kundenfrequenz geführt.

Scharfe Kritik an Wurst-Basar: "Die arbeiten nicht mit uns zusammen"


Im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt wehrte sich die Stadtverwaltung jetzt gegen die Behauptung, dass die Baustelle Schuld trage und übte Kritik am Unternehmen. "Der Wurst-Basar hat erst im Juli dieses Jahres von unserer Baustelle mitbekommen, obwohl sie schon ein Jahr lief, weil ab diesem Moment nämlich vor der Tür gebuddelt wurde", trug Kira Jahnke, bei der Stadt Wolfenbüttel zuständig für Einzelhandelsentwicklung, gegenüber der Politik vor. "Die sind überhaupt nicht vor Ort bei uns. Die arbeiten nicht mit uns zusammen, die haben kein weiteres Interesse am Standort, außer es wird vor der Tür gebuddelt und die Tür geht nicht so auf wie sie wollen", kritisierte sie. Am Freitag vor der Schließung habe man noch besprochen, dass alles in Ordnung sei und ab Dienstag war dann geschlossen.

Schnelle Entscheidungen von Ketten, eine Filiale zu schließen, seien ein nicht nur in Wolfenbüttel zu beobachtendes Phänomen. "Ist der erste Monat schlecht, wird der zweite Monat geguckt und im dritten Monat wird entschieden", sagt Jahnke. Der Austausch mit Ketten sowie deren Regional- und Filialleitern sei häufig sehr zäh und nicht so zielführend.

Im Falle der Schließung der Wolfenbütteler Wurst-Basar Filiale werde es sich nun auch hier leicht gemacht und auf die Baustelle geschoben, meint die Verwaltungsmitarbeiterin. Doch sie räumt ein: "Ja, wir haben eine ein bisschen zurückgehende Kundenfrequenz." Davor wolle man die Augen nicht verschließen. Das Ende der Baustelle in der Fußgängerzone sei aber in Sicht und in Kürze will der Bürgermeister konkrete Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt in die politischen Beratungen geben.


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