Wolfenbüttel. Die Stadtverwaltung arbeitet derzeit intensiv an einem Echtzeit-Meldesystem für Hochwasserlagen, um im Ernstfall schneller reagieren zu können. Darüber informierte Stadtbaurat Ivica Lukanic am gestrigen Dienstagabend die Mitglieder des städtischen Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt.
Das System wird in Abstimmung mit den Führungskräften der Freiwilligen Feuerwehr entwickelt. Bereits im März habe man hierzu einen ersten Workshop gehabt. Die Einsatzkräfte sollen künftig bereits zwölf Stunden vor einer Hochwasserlage eine automatisiert berechnete Prognose über die zu erwartenden Auswirkungen bekommen. Hierfür wurde ein Hochwasser-Simulationsmodell entwickelt, in das die Erkenntnisse des Juli-Hochwassers aus dem vergangenen Jahr eingeflossen sind und für das 15 Brennpunkte im Stadtgebiet definiert wurden. Bis Mitte dieses Jahres will man geklärt haben, wie die technische Umsetzung, die sich auf Daten des Pegels in Ohrum beziehen soll, aussieht. Die Einsatzkräfte sollen eine Echtzeit-Vorschausituation erhalten, auf die mobil via Tablet zugegriffen werden kann, um eine bessere, situationsabhängige Einsatzplanung zu ermöglichen. Doch eins sei auch klar: "Wir wollen versuchen, die Auswirkungen zu minimieren", erklärte Jörn Illemann, Amtsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung und gab zu bedenken: "Wir werden nicht die Stadt sein, die Mitten an der Oker liegt und keine Auswirkungen haben wird."
Krisenstab will üben
Das Echtzeit-Meldesystem ist eine von vielen Maßnahmen, die die Stadt Wolfenbüttel zum Schutz vor künftigen Hochwasser-Situationen aufgenommen hat. So überdenke man auch bauliche Veränderungen wie beispielsweise die Installation eines Dammbalkensystems am Lindener Gutspark oder das höher Legen der Neindorfer Straße. Im kommenden Jahr plane man dann mit dem Krisenstab eine Hochwasser-Simulationsübung durchzuführen.
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