Städtetag hofft nach Galeria-Insolvenz auf Neustart

Nach dem Insolvenzantrag des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat der Deutsche Städtetag sich hoffnungsvoll mit Blick auf den Erhalt einzelner Standorte geäußert.

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Deutscher Städtetag (Archiv)
Deutscher Städtetag (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Nach dem Insolvenzantrag des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat der Deutsche Städtetag sich hoffnungsvoll mit Blick auf den Erhalt einzelner Standorte geäußert. "Die Insolvenz kann auch eine Chance für einen Neustart außerhalb der Signa-Gruppe sein", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). "Gute, zukunftsfähige Konzepte für die Häuser finden sich am besten gemeinsam mit den Städten."


Dedy forderte, die Städte frühzeitig miteinzubeziehen, auch in Gespräche mit möglichen Investoren. "Die Städte sollten so früh wie möglich erfahren, was in ihren Innenstädten mit den Warenhäusern passiert. Schließlich geht es darum, jede Chance zu nutzen, die Häuser zu halten", sagte er weiter.

Städtetags-Chef Dedy bezeichnete die erneute Insolvenz als "bitteren Schlag". Vor allem für die Mitarbeiter "beginnen mit der Nachricht von der dritten Insolvenz innerhalb weniger Jahre erneut die Sorgen um ihren Arbeitsplatz", sagte er. Auch vor dem Hintergrund, Jobs vieler Beschäftigte zu retten, würden sich die Städte für den Erhalt möglichst vieler Warenhäuser einsetzen.

Handelsexperte Johannes Berentzen von der BBE Handelsberatung sagte den Zeitungen hingegen, er gehe davon aus, dass mit der erneuten Insolvenz "ein Stück deutscher Handelsgeschichte zu Ende" gehe. "Es werden nicht viel mehr als 20 Häuser als Warenhausstandorte bestehen bleiben. Und auch an diesen wird sich einiges ändern müssen", erklärte er. Aus seiner Sicht seien größere Veränderungen am Geschäftsmodell nötig. Allein auf eine deutliche Mietreduzierung insbesondere in den rund 20 Signa-Immobilien zu setzen, helfe für die Profitabilität auf Sicht nicht.

Dass der Staat erneut rettend einspringe, hält Berentzen für unrealistisch, ebenso die Übernahme des kompletten Konzerns durch einen Investor. "Filetstücke könnten für Breuninger, die Central Group oder die oben erwähnten strategischen Investoren interessant sein. Mit der Droege Group wurde ein weiterer, finanzkräftiger potenzieller Interessent ins Spiel gebracht", sagte Berentzen weiter.

Die Warenhauskette hatte am Dienstag hat beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Galeria sucht demnach einen neuen Eigentümer. Gespräche mit potenziellen Investoren seien bereits angelaufen, Ziel sei die Fortführung von Galeria, hieß es. Für GKK ist es schon die dritte Insolvenz innerhalb von weniger als vier Jahren.


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