Berlin. Junge Technologiefirmen aus Deutschland erhalten deutlich weniger Geld von Investoren. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe.
Laut einer Auswertung der Analysefirma CB Insights haben Risikokapitalgeber im dritten Quartal 1,7 Milliarden US-Dollar in deutsche Start-ups gesteckt: halb so viel wie im Quartal davor und fast drei Viertel weniger als im Herbst 2021, als die Rekordsumme von 6,1 Milliarden Dollar floss. Damit droht dem jahrelangen Aufschwung der hiesigen Technologieszene ein jähes Ende. In den vergangenen Jahren hatten deutsche Start-ups ihren Rückstand gegenüber Unternehmen aus den USA oder China aufgeholt und häufiger als früher dreistellige Millionensummen in einer Finanzierungsrunde erhalten. Die aktuelle Investmentflaute trifft solche größeren Firmen, die viel Geld verbrennen, härter als kleinere Unternehmen.
Während die Zahl der Deals gegenüber dem zweiten Quartal sogar von 200 auf 220 stieg, werden große Finanzierungsrunden rarer. Nur zwei Technologieunternehmen erhielten in den vergangenen drei Monaten mehr als 100 Millionen Dollar: eine Münchner Softwarefirma und eine Onlineversicherung aus Berlin, in die Investoren jeweils 400 Millionen Dollar investierten. Im vergangenen Herbst hatten allein zwei Schnelllieferdienste aus Deutschland zusammen knapp 1,75 Milliarden Dollar bei Investoren eingeworben - etwa so viel Geld wie im abgelaufenen Quartal in den gesamten deutschen Start-up-Sektor geflossen ist.
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