Stau in den Impfzentren: Rund 620.000 Priorisierte auf der Warteliste

Niedersachsen überlegt noch, ob die Impfpriorisierung Anfang Juni auch in den Impfzentren aufgegeben wird.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Niedersachsen. Gestern wurde bekannt, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn empfiehlt, die Impfpriorisierung zum 7. Juni komplett aufzugeben (regionalHeute.de berichtete). Wie Claudia Schröder, stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabes des Landes, am heutigen Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz klarstellte, gelte das in Niedersachsen zunächst nur für die niedergelassenen und Betriebsärzte. Für den Bereich der Impfzentren behalte man sich vor, die Entwicklung der nächsen Wochen abzuwarten. Denn hier gebe es noch eine lange Warteliste.



Derzeit würden sich täglich mehr Menschen auf die Liste setzen lassen, als abgearbeitet werden könne. Rund 620.000 Priorisierte würden dort aktuell auf einen Termin warten. Daher wolle man jetzt noch nicht entscheiden, ob am 7. Juni auch die Priorisierung in den Impfzenteren falle. Claudia Schröder betonte, dass diese Kompetenz den Ländern ausdrücklich zugestanden wurde. Die Bedeutung der Impfzentren als wichtige Säule in der Niedersächsischen Impfstrategie betonte auch Staatssekretärin Anke Pörksen. Gerade in den Gebieten, wo es nicht so viele Ärzte gebe, kämen diesen eine wichtige Rolle zu. Daher sei auch ein Betrieb über September hinaus möglich.

Immer mehr Zweitimpfungen


In wie weit die Warteliste in den kommenden Wochen abgebaut werden kann, bleibt fraglich, zumal in den Impfzentren zunehmend Zweitimpfungen durchgeführt werden. In der vergangenen Woche machten diese bereits 40 Prozent der Impfungen aus, berichtete Claudia Schröder. Tendenz steigend. Dies liege daran, dass nun für eine immer größer werdende Zahl von Erstgeimpften die sechs Wochen vorbei seien und die Zweitimpfung anstehe. Dabei bleibe die Anzahl von 235.000 Impfdosen, die der Bund dem Land für die Impfzentren zur Verfügung stelle, im Juni gleich bleibend. Im Gegensatz dazu soll sich die Zahl der Impfdosen für den ambulanten Bereich bis Ende Juni auf zirka 750.000 Dosen pro Woche verdreifachen.


Daher hält die Landesregierung die Aufgabe der Priorisierung in diesem Bereich auch für sinnvoll. Zumal nach der dritten Priorisierungsgruppe sowieso sechs von knapp acht Millionen Niedersachsen erfasst seien.

Keine Intervallverkürzung bei AstraZeneca


Wenig flexibel soll in Niedersachsen der Abstand zwischen erster und zweiter Impfung gehandhabt werden. So sollen in Niedersachsen die zwölf Wochen bei Impfungen mit AstraZeneca nicht verkürzt werden. Dies sei nicht nur eine Frage der Wirksamkeit des Impfstoffes. Dies könnte auch zu organisatorischen Schwierigkeiten führen. Wer jetzt schon vakzinunabhängig wisse, dass er am vom Impfzentrum genannten zweiten Termin nicht könne, solle sich einen neuen Ersttermin geben lassen, betonte Schröder.


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