Region. Seit Monaten steigen durch hohe Rohstoffpreise und Inflation die Kosten für Energie in der Region. Durch Russlands Überfall auf die Ukraine wurde diese Entwicklung noch einmal beschleunigt. Darunter zu leiden haben auch die städtischen Schwimmbäder zwischen Harz und Heide, die große Mengen an Energie brauchen, um Wasser und Luft warm zu halten. regionalHeute.de hat nachgefragt, wie sie auf die steigenden Preise reagieren.
Dass städtische Bäder keine profitablen Einrichtungen sind, ist kein Geheimnis. Trotzdem betreiben die meisten Städte mindestens eine Badeanstalt. Kinder lernen dort schwimmen, Sportvereine finden eine Heimat und die Bevölkerung nutzt sie zur Entspannung. Aktuell schnellen die Kosten aber noch einmal besonders in die Höhe: Schwimmbäder haben einen hohen Energieverbrauch, allein, weil sie ihr Wasser auf einer angenehmen Temperatur halten müssen. Entsprechend machen steigende Gas- und Strompreise den Einrichtungen aktuell zu schaffen. Und auch wenn die Einrichtungen noch nicht um ihre Existenz fürchten, so werden doch Maßnahmen wie höhere Preise und niedrigere Wassertemperaturen diskutiert.
Lange Verträge geben Galgenfrist
Aktuell seien noch keine kurzfristigen Maßnahmen geplant, jedenfalls bei den Schwimmbädern in Braunschweig, Gifhorn und Helmstedt, die der Anfrage von regionalHeute.de bisher antworteten. Gifhorn und Helmstedt hätten langfristige Verträge mit ihren Gaslieferanten geschlossen, weswegen sie die aktuellen Preise noch nicht allzu sehr spürten. Das Stadtbad Braunschweig dagegen wird mit Fernwärme beheizt, was, so Geschäftsführer Tobias Groß gegenüber unserer Onlinezeitung, zu einer spürbaren Erhöhung der Betriebskosten führe. Die Wassertemperatur zu senken, sei aber aktuell nicht angedacht. Man sei sich bewusst, dass das ein sehr sensibles Thema für die Kunden sei, entsprechend bleibe vorerst alles beim Alten.
Eine Sichtweise, die auch die Allerwelle in Gifhorn teilt. Auch wenn das Schwimmbad vornehmlich durch ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk geheizt werde, stünde keine Erhöhung der Ticketpreise an, den langfristigen Verträgen sei Dank. Eine Preisüberprüfung fände trotzdem statt, das geschehe aber in regelmäßigen Abständen und habe erst einmal nichts mit den aktuellen Energiepreisen zu tun. Ohnehin könne man das nicht allein entscheiden: Auch die politischen Gremien, sowie die Stadtverwaltung müssten hier entsprechende Beschlüsse fassen. Von daher bleibe auch in Gifhorn vorerst alles beim Alten. Sogar die Außenbecken sollen weiter beheizt werden.
Keine Sorgen in Helmstedt
Das Helmstedter Juliusbad macht sich bis dato noch keine Sorgen um die Energiepreise. Ein Außenbecken hat man nicht, die Verträge von vor der Krise liefen weiterhin und entsprechend seien bislang weder Preiserhöhungen, noch kaltes Wasser Realität. Grundsätzlich seien aber beide Maßnahmen möglich, erklärt Geschäftsführer Henning Thiele.
Die Bäder aus Peine, Wolfenbüttel, Salzgitter und Goslar haben bislang noch nicht auf unsere Anfrage geantwortet.
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