Steigende Gesundheitskosten: Sollen Raucher und Dicke mehr zahlen?

In einer repräsentativen Online-Befragung sollten die Bürger sagen, ob die Kürzung von Leistungen eine Alternative für steigende Krankenversicherungsbeiträge ist und welche Gruppen höhere Beiträge leisten sollen.

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Symbolbild | Foto: Pixabay

Deutschland. Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherungen steigen immer weiter an, die Defizite müssen durch Beitragserhöhungen ausgeglichen werden. Doch gibt es hierfür Alternativen? Die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA beauftragte das Institut Toluna mit einer repräsentativen Online-Befragung von 1.200 Bundesbürgern. Auf welche Leistungen kann man gegebenenfalls verzichten? Und wer muss mehr bezahlen als andere? In einer Pressemitteilung berichtet Asklepios über die Ergebnisse.



Zwei Drittel der Befragten plädieren für eine Übernahme der Kosten durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen, lediglich ein Drittel sieht nur die Arbeitgeber in der Pflicht. Dazu tendiert unter den Jüngeren sogar die Hälfte.

Selbstbeteiligungen an Folgekosten


Nur ein Drittel spricht sich für eine Leistungskürzung aus, um Beitragserhöhungen zu vermeiden. Unter Älteren lehnen das drei von vier ab. Stattdessen erhalten Selbstbeteiligungen an möglichen Folgekosten bei Rauchern (25 Prozent), Risikosportlern (23 Prozent) und Übergewichtigen (19 Prozent) deutliche Zustimmung.

Nur jüngere Menschen würden versicherungsfremde Leistungen wie Kosten bei der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit (22 Prozent), Mutterschaftsgeld und Haushaltshilfen (14 Prozent), aber auch zahnärztliche Leistungen (16 Prozent) und sogar Leistungen für Senioren über 80 Jahre streichen oder einschränken wollen.

Im Schnitt würden die Befragten Raucher und Risikosportler jeweils fast neun Prozent der Folgekosten selbst zahlen lassen, bei Übergewichtigen sind es noch sechs Prozent. Jeder Zehnte wäre sogar für eine Selbstbeteiligung für mindestens die Hälfte der Folgekosten.

Bis 800 Euro selbst zahlen?


Den Vorschlag des Wirtschaftswissenschaftlers und Hochschullehrers Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, dass jeder jährliche Arztkosten von bis zu 800 Euro selbst zahlen solle und nur was darüber liegt von der Krankenversicherung ganz oder teilweise übernommen wird, lehnen über 60 Prozent ab, aber ein knappes Drittel stimmt dem zu. Am geringsten ist die Zustimmung bei Älteren ab 50 Jahren.

Auch bei den Versicherungsprämien könnten Risikoversicherte Aufschläge zahlen. Knapp zwei Drittel sind dafür, ein knappes Drittel ist grundsätzlich dagegen, dass bestimmte Gruppen mehr zahlen müssen. Vor allem Ältere lehnen das mit über 40 Prozent deutlich ab. Bei der kostenlosen Mitversicherung nicht arbeitender Ehepartnerinnen liegen Befürworter wie Gegner einer Abschaffung etwa gleichauf.


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