Berlin. Die FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert eine europäische Armee. "Die 27 Mitgliedstaaten haben alle ihre nationale Armeen. Das wird sich derzeit keiner nehmen lassen", sagte Strack-Zimmermann am Samstag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
"Sollten wir es aber schaffen, parallel dazu eine 28. Armee aufzubauen, wo sich all die Staaten mit ihrem Know-how einbringen, die das wollen, wäre das schon mal ein sehr guter Anfang und angesichts der Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, ein bedeutsamer Schritt." Strack-Zimmermann soll die FDP als Spitzenkandidatin in den Europawahlkampf führen. Strack-Zimmermann führte aus, dass sie in Brüssel mehr Aufmerksamkeit auf eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik lenken wolle.
"Ich verstehe nicht, dass bisher das Thema Defense in Europa nur Raum in einem Unterunterausschuss hat", kritisierte Strack-Zimmermann. "Es wäre enorm wichtig - das ist keine Bewerbung -, dass es auch mal einen Kommissar oder eine Kommissarin für Sicherheit gäbe." Zugleich dämpfte sie Erwartungen: "Ich bin sehr realistisch. Europa wartet nicht auf Strack-Zimmermann."
Strack-Zimmermann sieht eine wichtige Aufgabe darin, mehr Bürger für Europapolitik zu interessieren. "Man könnte Europa den Menschen näher bringen und damit attraktiver machen, wenn man sich bemüht, diese Politik zu erklären. Und zwar so, dass es auch Leute verstehen, die nicht tagtäglich mit Politik zu tun haben." Der FDP-Vorsitzende hatte am Freitag auf dem Bundesparteitag der FDP auch Strack-Zimmermanns Fähigkeit hervorgehoben, Politik zu vermitteln.
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