Salzgitter. Die Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), Inge Paulini, will die Bevölkerung mehr in Katastrophenschutzübungen für den nuklearen Notfall einbinden. Eine neue BfS-Studie zeige: "Nur etwa zwei von zehn Menschen wissen, was sie selbst bei einem nuklearen Notfall tun sollten", sagte Paulini den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben). "Und das ist deutlich zu wenig."
Es brauche mehr Wissen bei den Menschen darüber, wie sie sich selbst schützen können, erklärte Deutschlands oberste . "Die Zeitenwende beschränkt sich nicht auf das Militärische - sie muss auch für den Zivilschutz gelten", sagte Paulini.
Das Bundesamt, das dem Bundesumweltministerium unterstellt ist, wolle dieses Wissen stärker vermitteln, erklärte BfS-Präsidentin Paulini. "Katastrophenschutz-Übungen mit der Bevölkerung können eine Komponente sein, um Schutzmaßnahmen und ihre Wirkung greifbar zu machen und Vertrauen zu stärken - auch bei Übungen für den Fall eines nuklearen Angriffs."
Deutschland sei den möglichen Herausforderungen einer Krise nur gewachsen, wenn auch die Bevölkerung geschützt ist und in der Lage ist, sich selbst zu schützen, sagte Paulini den Funke-Zeitungen. Dazu gehöre das Wissen, was im Ernstfall bei nuklearen Gefahren zu tun ist.
In einer Befragung von deutschlandweit 2.002 Menschen ab 16 Jahren hat das Bundesamt Einstellungen und Wissen zu Strahlung in Deutschland abgefragt. In der Befragung, die am Dienstag veröffentlicht wird und über die die Funke-Zeitungen vorab berichten, gaben nur 22 Prozent der Befragten an, dass sie wissen, was im Ernstfall zu tun sei.
Es sei wichtig, die Bevölkerung da mehr mitzunehmen, sagte Paulini. Das könne im Kontext von Warntagen sein, das könne in neuen Formaten sein, bei denen Menschen auf dem Handy Fragen beantworten. "Das kann auch heißen, dass sich jeder Gedanken macht, welcher Raum im eigenen Haus eigentlich als Schutzraum geeignet wäre", so die BfS-Präsidentin.
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