Streit um geplante Inlinerstrecke am Südsee: Online-Petition gestartet

Die Stadtverwaltung ist dabei die Pläne noch einmal zu überarbeiten.

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Der innere Weg um den Südsee soll wohl nun doch nicht befestigt werden. Archivbild
Der innere Weg um den Südsee soll wohl nun doch nicht befestigt werden. Archivbild | Foto: Robert Braumann

Braunschweig. Die Stadt Braunschweig plant eine Inlinerstrecke rund um den Südsee. Ein entsprechender Antrag wurde im Stadtbezirksrat Heidberg-Melverode allerdings einstimmig abgelehnt. Sogar eine Online-Petition wurde gegen das Projekt gestartet. Vor der endgültigen Entscheidung im Grünflächenausschuss am 23. Juni will die Verwaltung die Pläne daher noch einmal überarbeiten.


Neben einem ganzjährig nutzbaren Rundweg als Inlinerstrecke um den Südsee ist im ursprünglichen Antrag auch die Herstellung eines sogenannten Pumptracks südlich des Vereinsgeländes des Segler-Vereins Braunschweig geplant. Dabei handelt es sich um einen asphaltierten, geschlossenen Rundkurs mit Wellen und Steilkurven. Das Ziel beim Fahren sei es hier, Geschwindigkeit durch Gewichtsverlagerung und gezielte Zieh- und Drückbewegungen aufzubauen.

„Rollender“ Freizeitsport bislang vernachlässigt


Die Pläne sind Teil der Umsetzung des vom Rat beschlossenen "Masterplan Sport 2030" zur Optimierung, Ergänzung und Erweiterung der Braunschweiger Sportinfrastruktur. Dieser sehe ausdrücklich vor, die Wege für Sport und Bewegung sowie die Möglichkeiten, im öffentlichen Raum sportlich aktiv zu sein, zu verbessern. Dabei hätten die bislang umgesetzten Projekte den „rollenden“ Freizeitsportler außen vorgelassen. Hierzu zählten neben Fahrradfahrern auch Skater, Longboarder oder Inline-Skater. Die Verwaltung beabsichtige deshalb, am und um den Südsee ein niedrigschwelliges freizeitsportliches und familienfreundliches Bewegungsangebot für sämtliche Altersgruppen zu schaffen. Damit grenze sich das am Südsee geplante Bewegungsangebot von den bestehenden Fitness-Stationen (vorwiegend Erwachsene Nutzer) und den Bolz-Spielfeldern (Ballspiel) ab, heißt es in der Begründung des Antrags.

Der zum See gelegene vorhandene Rundkurs von 3,2 Kilometer Länge bestehe größtenteils aus unbefestigten Wegen, Teilabschnitte seien bereits asphaltiert. Aufbauend auf die vorhandenen Schotterwege soll eine feinkörnige Asphaltdeckschicht aufgetragen werden, die ein hohes Maß an Rollspaß verspreche. Eine Weiterführung der Strecke in Richtung Richmondpark und der Lückenschluss nicht asphaltierter Anschluss- und Verbindungsstrecken sei möglich.

Weniger Fläche asphaltieren


Wie die Stadt Braunschweig auf Anfrage mitteilt, werde derzeit eine Ergänzungsvorlage erstellt, zu der man aber noch keine Details nennen möchte. "Eine Detailplanung musste für die Fachausschüsse ohnehin noch erstellt werden. Zudem werden jetzt gleich die Anregungen des Stadtbezirksrates mit aufgenommen", erklärt Pressesprecher Adrian Foitzik. Die Planungen würden dahin gehen, dass man nur noch den äußeren Weg als Strecke für Skater und Inliner zur Verfügung stellen wolle und daher weniger Fläche asphaltieren müsse. Der innere Weg würde so bleiben wie er ist.

Bereits am 15. Mai hatte Sabine Armbrecht eine Online-Petition gegen das Projekt gestartet, die inzwischen von 377 Personen (Stand 11. Juni, 12:30 Uhr) unterstützt wird. Auch mit der neuen Idee will man sich hier nicht anfreunden. "Auch bei dieser Variante bleiben über 400 Meter Räder, Inliner und Fußgänger auf einem Weg", heißt es in der Begründung der Petition. Räder und Inliner auf einer Spur würden so wenig funktionieren wie Inliner und Fußgänger. Skater, überwiegend Kinder und Jugendliche, benötigten eine Strecke für sich, sonst gebe es nur Ärger und Frust - auf allen Seiten. "Für dieses vorhersehbare Chaos 400.000 Euro auszugeben halte ich für falsch", so Sabine Armbrecht.

Mehr Müll und Lärm befürchtet


Neben der Sicherheit von Spaziergängern, Familien mit Kindern, und Hundebesitzern beziehungsweise deren Hunden, werden von den Gegnern auch die "Asphaltierungsarbeiten zulasten der Natur" kritisiert. Außerdem befürchte man noch mehr Müll und Lärm in diesem schützenswerten Gebiet. Zudem würde sich die Parkplatzsituation in Melverode und Umgebung weiter verschärfen, wenn der Südsee für Freizeitsportler attraktiver würde.


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