Berlin. Die "Strompreisbremse" kommt die Energieversorger teuer zu stehen. Nach Schätzungen des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE) bedeutet die administrative Abwicklung dieses Mechanismus für einen Versorger rund 300.000 Euro Mehraufwand pro Jahr, berichtet der "Spiegel".
Hochgerechnet auf das Bundesgebiet kämen jährlich etwa 300 Millionen Euro an Kosten zusammen, heißt es in einer noch unveröffentlichten BNE-Studie. Teils handle es sich um einmalige Aufwendungen. Zudem binde der Krisenmechanismus viele Ressourcen: Neben IT-Spezialisten müssten die Firmen Personal aus dem Projektmanagement, Controlling, Portfoliomanagement und Marketing abziehen. Oft seien dies dieselben Fachkräfte, die auch für die Transformation des Energiesystems zuständig seien.
Die Ampelkoalition hatte die "Strompreisbremse" 2022 auf dem Höhepunkt der Energiekrise beschlossen, um Belastungen für Verbraucher zu begrenzen. Seit Januar ist der Preis für private Kunden und kleine Firmen für 80 Prozent des historischen Verbrauchs auf 40 Cent gedeckelt. Für mittlere und große Unternehmen liegt der Deckel bei 13 Cent für 70 Prozent des historischen Verbrauchs. Bei teureren Einkaufspreisen zahlt der Staat den Versorgern die Differenz zum Verkaufspreis.
Als Absicherung für mögliche künftige Krisen empfiehlt der BNE eine Finanzinfrastruktur, über die Verbraucher direkte Hilfszahlungen vom Bund erhalten können. Eingerichtet werden solle diese von der Regierung.
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